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Die Lunge will nicht mehr so richtig :-(
29.11.2019 13:31

Nun haben wir im Krankentagebuch schon so lange nichts mehr geschrieben, weil wir abgesehen von ein paar Alterszipperlein und einer altersbedingten Taubheit die letzten Jahre wirklich Ruhe hatten. Seit Amelies 15. Geburtstag im Juli 2019 ist aber nun leider wirklich der Wurm drin. Ja, ich weiß, dass sie kein junger Hund mehr ist und auch schon ein stolzes Alter hat. - Ein Alter, das vielen Kromis nicht vergönnt ist. Dennoch schmerzt es natürlich sehr, wenn es dem eigenen Hund nicht gut geht.

Seit Juli 2019 haben wir nach Amelies Läufigkeit leider immer wieder mit diesen fürchterlichen Analdrüsenentzündungen zu kämpfen gehabt. Außerdem hatte sich noch dazu ein Hotspot (Entzündung) am After und an der Innenseite vom Schwanz gebildet. Mit Antibiotika, Spülungen und Ausdrücken, haben wir diese Probleme jedoch einigermaßen gut in den Griff bekommen. Dafür begannen sich dann ab September 2019 massive Probleme mit der Atmung einzustellen, so dass wir uns zu dem Zeitpunkt schon große Sorgen machten. Das Röntgen der Lunge zeigte starke Verschattungen. Dass die Lunge nicht mehr so toll ist, wussten wir zwar schon seit über einem Jahr, wo auch schon merkwürdige Atemgeräusche auftraten und die Lunge Veränderungen im Röntgenbild zeigte, aber es wurde keine Ursache dafür gefunden. Einen großen Herzultraschall mit EKG haben wir bei einer tierärztlichen Kardiologin in den letzten 2 Jahren 3 Mal machen lassen und es zeigte sich, dass die Probleme nicht vom Herzen kommen. Es wurden Ende September dann die Verdachtsdiagnosen Lungenentzündung oder Lungenwürmer gestellt. Auch Lungenkrebs konnte und kann auch nach wie vor nicht ausgeschlossen werden. Eine genaue Diagnose wäre nur mit der Untersuchung von Lungenflüssigkeit im Rahmen einer Bronchioskopie möglich. Da Amelies instabiler Kreislauf keine Narkose mehr zulässt, kann diese jedoch nicht vorgenommen werden. Amelie wurde daher mit Antibiotika gegen eine mögliche Lungenentzündung und dem Spot on "Advocate" gegen mögliche Lungenwürmer behandelt. Außerdem bekam sie den Schleimlöser "Bisolvon". Für eine bessere Durchblutung insgesamt und für eine bessere Belüftung der Lunge bekommt sie schon seit 1,5 Jahren das Medikament "Karsivan".

Leider wurde Amelies Atmung aber nicht besser. Erst mit Cortison konnte eine Besserung erwirkt werden. Da das Cortison so gut anschlug, haben wir es daher seit dem 03.Oktober 2019 in Dauermedikation. Zunächst hatten wir mit 5 mg begonnen. Mittlerweile sind wir bei 10 mg pro Tag angelangt, da Amelie vor 2 Wochen kollabiert ist, weil sie zu wenig Luft bekam. Das war richtig schrecklich. Man muss es sich so vorstellen, dass Amelie seit gut 2 Wochen nur noch schlecht Luft bekommt und die geringste Anstrengung bei ihr zu einem Sauerstoffmangel mit bläulichen Schleimhäuten und einer bläulichen Zunge führt. Auch Schwindel kommt hinzu. An dem Tag als sie kollabierte hatte sie zuvor ein neues Medikamt für die Lunge bekommen ("Solosin"), das sie anscheinend gar nicht vetragen hatte. Sie brach uns dann nach einem kurzen Gassigang vor unserer Haustür zusammen und hat richtig geschrieen. Vermutlich hatte sie Todesangst. Und wir dachten auch, dass sie stirbt. Es war einfach nur schrecklich!!!! Zum Glück bekrabbelte sie sich in den nächsten 2 Stunden jedoch wieder, fraß und trank. Insgesamt zeigt sie uns sowieso mit ihrem klaren Blick und ihrer Aufmerksamkeit, dass sie noch weiter leben möchte und kämpft. Das "Solosin" haben wir dann nach diesem schrecklichen Erlebnis sofort wieder abgesetzt und haben statt dessen in Absprache mit dem Tierarzt die Karsivan-Dosis und das Cortison erhöht. Nach dem Krankheitsverlauf glaubt auch unser Tierarzt jetzt nicht mehr an eine Lungenentzündung oder Lungenwürmer. Vielmehr geht er von einem degenerativen Geschehen aus. Ähnlich einer Lungenfibrose. Ob dieser degenerative Prozess angesichts ihrer Vorgeschichte einem autoimmunen Geschehen oder schlichtweg dem Alter geschuldet ist, wissen wir nicht. Auch ein Karzinom ist nicht ausgeschlossen. Wir können nur noch versuchen palliativ zu helfen.

Nun hangeln wir uns so durch. Gassigänge sind kaum mehr möglich und der Bollerwagen kommt zum Einsatz. Wir sind froh, dass wir einen Garten haben, der auch schon mal Abhilfe schaffen kann. Uns wird immer bewusster, dass unsere Zeit begrenzt ist. Solange Amelie noch so einen starken Lebenswillen zeigt und die Medikamente helfen, versuchen wir die Zeit miteinander zu genießen. Es wird aber immer deutlicher, dass es ein Abschied auf Raten ist, da Amelie auch heute nach einem wirklich kurzen Gang wieder der Kreislauf wegen des Sauerstoffmangels versagte. Wir sind für jeden Tag dankbar, den wir mit unserer Süßen noch verbringen dürfen.

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