Cystinurie beim Kromfohrländer

 


Allgemeine Infos zur Cystinurie beim Kromfohrländer

Die Cystinurie ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aminosäure Cystin im Übermaß über den Urin ausgeschieden wird. Da das Cystin unter den chemischen Bedingungen, die im Urin vorliegen (saures Millieu), schlecht löslich ist, kommt es bei den erkrankten Tieren zur Bildung von Cystinkristallen, die sich zu mehr oder weniger großen Steinen entwickeln können.

Aquino -Manni- vom Etzelberg

Die Kristalle können im Laufe der Zeit so zahlreich werden, dass sie die ganze Blase ausfüllen. Zudem können sie den Abfluss des Urins über den Harnleiter blockieren, so dass es zu einem gefährlichen Harnstau kommen kann, der im schlimmsten Fall zu einer tödlichen Ruptur der Blase führen kann. Die Steine müssen dann operativ bzw. endoskopisch entfernt werden.

Prof. Dr. Urs Giger und Prof. Dr. Paula Henthorn von der Universität Pennsylvania (USA) haben im Rahmen ihrer Forschungen nachweisen können, dass beim Kromfohrländer eine Cystinurie vom Typ III vorliegt. Bei diesem Cystinurie-Typ sind nur die unkastrierten erwachsenen Rüden betroffen. Hündinnen erkranken nicht daran.

(Aquino -Manni- vom Etzelberg, * 12.04.2009, erkrankte mit 7 Monaten an Cystinurie. OP mit Kastration im Alter von 1 Jahr. Mittlerweile -09/2017- ist er 8,5 Jahre alt und hat keinerlei Probleme mehr)

Von Cystinurie betroffene Rüden haben oft blutigen Urin und zeigen Probleme beim Kot- und Harnabsatz bis hin zum Unvermögen überhaupt noch Urin absetzen zu können. Hier sollte auf jeden Fall eine rasche Vorstellung des Hundes beim Tierarzt erfolgen, um einen gefährlichen Harnstau zu verhindern und zu klären, ob Prostataprobleme, eine Blasenentzündung, Struvitsteine, die bei jungen Rüden recht häufig vorkommen, oder tatsächlich eine Cystinurie vorliegt. Sofern tatsächlich eine Cystinurie diagnostiziert wurde, wird die Kastration der entsprechenden Rüden empfohlen. Einige Zeit nach der Kastration bilden die Rüden keinerlei Steine mehr aus und gelten als klinisch gesund, so dass sie -ggfs. unter Beachtung einer speziellen Fütterung- ein völlig normales Leben führen können. Von einer rein prophylaktischen Kastration ohne medizinische Indikation raten wir hingegen ab!

Kromfohrländer Cystinurie

 

 

(Ariko vom fünfzinnigen Hochzeitsturm, * 01.04.2006, Not-OP wegen Cystinurie im Frühjahr 2012, ein munterer 11-jähriger Kromi 2017)

 

Ob der eigene Rüde eine Disposition zur Cystinurie hat, kann auch schon vor etwaigen Krankheitsanzeichen über eine „COLA“ Testung aus dem Urin kontrolliert werden. Die Buchstaben COLA stehen für C=Cystin, O=Ornithin, L=Lysin, A=Arginin.

Gleichzeitig zum COLA-Test sollte eine Sedimentbestimmung des abgenommenen Urins vorgenommen werden, um zu überprüfen, ob sich tatsächlich Cystinkristalle im Urin befinden, denn nicht jeder Rüde mit erhöhten COLA-Werten bildet auch Steine aus.

Cystinurie beim Kromfohrländer

Der COLA-Wert wird auch durch die Ernährung und das Alter des Tieres beeinflusst. Erhöhte COLA-Werte alleine, besagen daher nicht zwangsläufig, dass der entsprechende Rüde auch tatsächlich krank ist, zumal bei unseren Kromfohrländern die COLA-Werte rassespezifisch vielfach erhöht zu sein scheinen.

Falls Ihr Hund erhöhte Werte aufweist, können Sie einige Maßnahmen ergreifen, damit er keine Steine bildet und es nicht zu einem Verschluss des Harnleiters kommt.Durch eine entsprechende Fütterung, die insbesondere eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme des Hundes und eine Reduzierung der Methioninzuführung durch geeignetes Futter anstrebt, kann versucht werden, den Urin des Hundes basisch zu halten, so dass sich keine Kristalle darin bilden können. Die Blase von Rüden mit erhöhten COLA-Werten sollte durch regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen vorsorglich auf Steine untersucht werden. Röntgenbilder alleine reichen zur Feststellung von möglichen Steinen nicht aus!


Leserbrief von Rudolf H. zur Sedimentbestimmung:

Hallo Britta! Ich finde es wirklich toll, wie du dich ins Zeug legst und die gesundheitlichen Themen verständlich aufbereitest. Danke für dein Engagement. Was ich aus eigener Erfahrung zur Cystinurie beitragen kann: Der COLA-Test wird ja immer eingeschickt und im Labor untersucht. Das ist eine Sache und okay so. Eine andere Sache ist die Sedimentuntersuchung. Sie sagt ja etwas darüber aus, ob beim Hund bereits real Kristalle vorhanden sind. Als ich Carlson daraufhin untersuchen lassen wollte, ging ich erst einmal zu meinem „normalen“ Tierarzt. Der hat aber kein Labor, deshalb hat er die Urinprobe für die Sedimentuntersuchung ebenfalls ins Labor geschickt. Das ist jedoch fatal! Fatal, weil das zwangsweise zur Folge hat, dass das Sediment erst frühestens nach 12 Stunden (im besten Fall) untersucht wird. Bis dahin haben sich im Sediment aber bereits Kristalle gebildet, die rein vom Stehenlassen des Urins herrühren. Das Ergebnis ist dementsprechend falsch, da diese Kristallbildung eine normale Reaktion des Urins ist und Rückschlüsse auf die Cystinurie deshalb unzulässig sind. Das Labor unterscheidet hier aber leider nicht, warum und weshalb sich da im Urin Kristalle gebildet haben. Der Laborbericht weist hier entsprechend die Kristalle aus und der Tierarzt deutet das (fälschlicherweise) als Indiz für eine Cystinurie. Ein mit der Cystinurie vertrauter Tierarzt (ohne eigenes Labor) würde deswegen auch eine Sedimentuntersuchung ablehnen. Leider gibt es kaum Tierärzte, die damit vertraut sind. Die Sedimentuntersuchung muss also zwingend in einer Tierarztpraxis vorgenommen werden, bei der ein Labor direkt angeschlossen ist, in dem die Untersuchung quasi sofort und zeitnah vorgenommen werden kann. Aber selbst dort wäre es falsch, den Urin erst zu Feierabend abzugeben. Die Urinprobe sollte dort bis zum Mittag abgegeben worden sein, damit die Sedimentuntersuchung noch am SELBEN TAG vorgenommen werden kann. Die Urinprobe selbst sollte vom Halter des Hundes logischerweise ebenfalls erst in den Morgenstunden gesammelt werden und nicht schon am Tag vorher. Ich denke, das kann man gar nicht deutlich genug sagen, weil es sonst zu falschen Diagnosen kommen kann. Schlimmstenfalls glaubt selbst der unerfahrene Tierarzt dem Laborbericht und behandelt auf eine vorhandene Cystinurie und empfiehlt vielleicht sogar fälschlicherweise die Kastration. Das ist meine Erfahrung dazu. Eine entsprechende Untersuchung in einer Tierklinik mit Labor hat hier für Carlson völlig normale und gesunde Werte ausgewiesen. Ich wollte das nur einmal gesagt haben. Ich weiß nicht, ob das nur mir nicht bekannt war. Jedenfalls wusste mein normaler Tierarzt darüber (vorher) ebenfalls nicht Bescheid. Du kannst ja mal überlegen, ob du in deinem Bericht auch darauf hinweist. Ich wollte dir nur meine Erfahrung dazu mitteilen. Liebe Grüße und einen schönen Feiertag Rudi


Wie oben bereits erwähnt, bilden nicht alle Kromis, bei denen ein erhöhter Cystingehalt des Urins nachgewiesen wird, tatsächlich auch Steine aus. Offenbar wird deren Entstehung auch noch von anderen, bislang nicht genau bekannten Faktoren beeinflusst.

Das Gesundheitsgremium von ProKromfohrländer berät Sie gerne bei erhöhten COLA-Werten. Auch in unserem Kromi-Forum gibt es einige Bereiche, in denen Informationen zur Cystinurie eingestellt worden sind und Fragen gestellt werden können. Das Forum ist unter dem Link http://www.kromfohrlaender-forum.de zu erreichen. Ein weiterer Bericht des an Cystinurie erkrankten Kromfohrländers Conner von der Paderau ist auf der Hompage seines Bruders Chester von der Paderau veröffentlicht.

Weitere Infos zum Thema Cystinurie gibt es auf der Homepage von ProKromfohrländer und auf den Seiten der Irish Terrier, die von derselben Cystinurie-Form betroffen sind, wie die Kromfohrländer.

                              Nach der Cystinurie OP
                     Lasse vom Strithorst - kastriert, beschwerdenfrei und ohne Steine im September 2017

 

Erfahrungsbericht eines betroffenen Kromi-Besitzers
 
Lasses Cystinurie
 
Lasse vom Strithorst erkrankte kurz vor seinem 2. Geburtstag an Cystinurie. Zuvor hatte Lasse Probleme mit Struvitkristallen. Um diese zu "bekämpfen" wurde der Urin angesäuert. Dies wirkte sich auf die Bildung von Cystinkristallen aus und beschleunigte deren Bildung. Lasses Besitzer berichtete darüber im Kromi-Forum. Wie es dann weiter ging kann man den nachfolgenden Ausführungen von Lasses Herrchen Andreas entnehmen:
 

27.04.2017

Bei meinem Hund wurde eine genetisch bedingt Stoffwechselstörung diagnostiziert, Cystinurie. Die Aminosäure Cystin, wird, zumindest wenn ich es richtig verstanden habe, im Normalfall durch die Nieren ausgefiltert und dem Körper wieder zugeführt. Der Defekt verhindert dies aber und das Cystin gelangt in den Urin, wo sich Gries bzw. Kristalle und im Endstadium (Nieren)Steine bilden, die die Blase und den Harnweg verletzen und dann blockieren.
Dies betrifft , auch hier, wenn ich es richtig verstanden habe, hormonbedingt, vorrangig oder ausschließlich unkastrierte Rüden.
Die Diagnose ist dahin gehend schlimm, da die einzige wirkungsvolle Therapie die Kastration des Rüden ist, was ich aus gesundheitlichen Gründen zwingend vermeiden wollte. Die Kastration kann als eine von sehr vielen Faktoren eine in Kromfohrländern schlummernde AI Erkrankung triggern, was dann u. U. zu richtig großen Problemen führen könnte.
Zuerst bemerkte meine Tochter und später auch ich, eine rötliche Verfärbung des Urins. Die Blut und Urinuntersuchung ergab aber keinerlei Auffälligkeiten, außer eine sehr geringe Menge Blut im Urin. Steine oder Kristalle wurden nicht gefunden. Der Urin sei klar, der ph-Wert war schwach sauer, Anzeichen für eine Entzündung legen ebenfalls nicht vor. Der TA vermutete daher eine Verletzung durch exzessives Markieren, Lasse hob alle 10 Meter das Bein und presste alles bis auf den letzten Tropfen heraus, was mir auch schlüssig schien.
Die Nachkontrolle war eine Woche später. Der Urin war dieses Mal frei von Blut, dafür war der ph-Wert im basischen Bereich und es hatten sich Struvitsteine gebildet, was ebenfalls schlüssig war, bilden die sich doch in einem basischen Urin. Den Urin mit einer Paste ansäuern, ph-Wert im sauren Bereich halten und die Sache sei ausgestanden. Die Kristalle seien sehr klein und da es kein Blut mehr im Urin gab, verschrieb man mir die Paste und eine Nachkontrolle in 2 Wochen. Über Teststreifen kontrollierten wir dann jeden Abend. Der Urin war stehts im sauren Niveau, alles schien gut zu sein. Am Tag vor der Nachkontrolle mussten wir dann aber Feststellen, dass Lasse bei der Gute Nacht Runde keinen Urin mehr absetzen konnte. Auch am Morgen...nicht. Beim Tierarzt wurde ein Katheter eingeführt und man fand im Urin ... Cystinkristalle, Blut, rote und weiße Blutkörperchen, Spermien ... Diagnose ... Cystinkristalle.

Meine mehrfache Nachfrage ... wirklich und zweifelsfrei Cystinkristalle, mehrmalige und deutliche Antwort ... ja, zweifelsfrei.

Die Ansäuerung des Urins mag die Bildung gefördert haben, werden Struvitsteine im basischen Urin gebildet und lösen sich in sauren Urin auf, entstehen Cystinkristalle vorrangig in leicht saurem Urin, auch hier wieder ... sofern ich das alles richtig verstanden habe.

Dank guter Informationspolitik innerhalb meines Kromi-Vereins (ProKromfohrländer, was wie Schleichwerbung klingt, muss aber an dieser Stelle ganz klar gesagt werden ... Danke für die Unterstützung und Hilfe und die vielen vielen Informationen besonders an Amelie Krom aber auch anderen!) konnte ich recht schnell Nachlesen, was uns hier in etwa erwartet.

Die Tierärztin selbst kannte die Krankheit, war sich aber über Verlauf und Maßnahmen nicht ganz sicher und beriet sich mit dem Kollegen.

Lasse konnte wieder pinkeln und fürs Erste war alles im Lot.

Ein paar Stunden später erhielt ich einen Anruf, die Diagnose wurde noch einmal bestätigt, weitere Maßnahmen …

Ultraschall zur Feststellung der Menge und Größe der Steine und ggf. Entnahme aus Blase und Harnweg, falls zu groß oder zu viele und anschließend eine Kastration. Danach sei der Hund beschwerdefrei.

Dank der Unterstützung unserer Vereinsleitung, vielen Dank an Yvonne Steinborn-Bartsch konnte ich auch recht kurzfristig einen OP-Termin bekommen.

Sofern nichts Unvorhergesehenes passiert, kommt Lasse dann Freitag um 13:00 unters Messer und sofern die OP gut verläuft, Lasse schnell wieder auf die Beine.

                               Kromfohrländer Lasse vom Strithorst Cystinurie
                                        ( Lasse im April 2017 kurz vor seiner Erkrankung )

28.04.2017

Heute ging es dann zur Operation in die Tierarztpraxis Christina Gansen-Voigt in Hohen Neuendorf. Da die bereits am Dienstag gemachten Röntgenbilder keinerlei Steine oder sonstiges zeigten, lediglich einen Verschluss der Harnröhre durch ein Steinchen, ging man die Sache ganz entspannt an.
Das wirklich tückische war, dass man die Cystinkristalle im Röntgen nicht sieht, wohl aber auf dem Ultraschall. Dementsprechend schockiert war ich dann, als ich die Blase sah. Sie hob sich deutlich ab, und drinnen sah es aus als lägen dort ganz viele kleine Kugeln, oder irgendwie ... Bauklötzer. Jedenfalls war das mein erster Gedanke. Fast die gesamte Blase war damit gefüllt. Ich hatte mit ein paar kleinen Pünktchen gerechnet aber das, ohne das medizinisch wirklich einordnen zu können, schockte mich dann doch.
Und auch das Gesicht der Ärztin ... entspannt / optimistisch sah das nicht aus.
Ich hielt Lasse ganz fest, die großen Augen vor Angst ganz weit aufgerissen und beruhigte ihn so gut es ging. Und als die Narkose zu wirken begann und seine Beine wegknickten, dachte ich nur ... Hoffentlich sehen wir uns nachher wieder mein Kleiner. Auch wenn eine Kastration und die Reinigung der Blase sicher nur ein Routineeingriff sind, für mich war das ein wirklich sehr emotionaler Moment.

Nach Etwa 3 Stunden dann er Anruf ... die OP sei gut verlaufen.
Puhh was für eine Erleichterung.
Die Annahme, dass die Blase voller Cystinsteine war, war falsch, glücklicherweise.
Es war eine massive Ansammlung von einem Gries aus Cystinkristallen, praktisch einer Vorstufe der Steine, der fast die gesamte Innenseite der Blase bedeckte und den Abfluss verstopfte bzw. stark behinderte.
Damit musste die Blase nicht geöffnet werden, was den Eingriff deutlich erleichterte.
Problematisch war allerdings, dass der Gries nur mit intensiven Massagen der Außenwände der Blase sowie ebenso intensiven Spülen gelockert und schließlich entfernt werden konnte.
Die Ärztin beschrieb es ähnlich wie Sand, aber fester, der beim massieren irgendwie zerfällt und dann ausgespült werden kann. Und das war, aufgrund der Masse, sehr zeitaufwendig.
Sie sagte, dass Sie sehr viel Zeit in die Kontrolle gesteckt hat und sich sicher sei, alles erwischt zu haben.

Tjo ... jetzt liegt Lasse hier, noch deutlich benommen, stark frierend, eine Nebenwirkung der Narkose, die Wunde blutet etwas, was mir etwas Sorgen bereitet. Die Ärztin sagte, dass sie die Wunde nicht kleben konnte, da immer noch Spülmittel und Urin austritt, und dass es noch etwas bluten kann, aber es zu hören und dann zu sehen sind irgendwie zwei Paar Schuhe.

                             Kromfohrländer nach der Cystinurie Operation
                                               ( Lasse nach seiner Cystinurie-OP )

03.05.2017

Gestern Abend war ich zur zweiten Nachkontrolle in der Tierarztpraxis Tierisch Gansen.
Wie schon bei der ersten Kontrolle direkt am Tag nach Lasses OP zeigten sich auch hier keine Auffälligkeiten. Die Wunde heilt ab, es gibt keine Schwellungen noch sonst irgendwelche Anzeichen, dass etwas im Argen liegt.
Prima!
Aber aktuell tröpfelt Lasse noch, da er offenbar große Schmerzen beim Wasser lassen hat, aber es wird langsam besser. Die Phase mit 5 Tropfen pro Minute haben wir weit hinter uns gelassen aber es ist doch weit weg vom Soll.
Ich fragte mich schon, ob 5 Minuten auf einem Bein stehend langfristig zu Haltungsschäden führen können.?
Ganz normal, meinte die TA, also bleibe ich da ganz entspannt.
Fäden ziehen ist kommende Woche Dienstag, 11 Tage nach der OP, Ich soll Lasse mindestens 3 bis 4 Wochen ruhig halten.
Damit könnten wir beim Agi Turnier in Mellensee Ende Mai starten, ich habe mich aber entschlossen, dieses noch auszusetzen. Anfang Juni werden wir dann wieder mit leichtem Training beginnen, Pfingsten geht es mit meiner Tochter Emma zur DJJM der Schäferhunde und die Woche drauf treten wir dann beim Agility Turnier des MV Berolina an. Das wären dann gut 5 Wochen Trainingspause und etwa 6 Wochen Wochen Turnierpause.

Da Lasse insgesamt einen sehr guten Eindruck macht, sind wir gestern erstmalig etwas weiter gegangen. Lasse fand es total toll, dass es nicht immer 1-mal um den Block ging.
Er hat die Möglichkeit gleich genutzt, sich vom "Arztgeruch" zu befreien.

                               Spezialfutter bei Cystinurie ist bei den Kromis nicht immer erforderlich
(Lasse mit dem Spezialfutter vom Tierarzt, das ihm nicht schmeckte. Mittlwerweile hat Lasse einen eingenen Ernährungsplan bekommen und wird nahezu normal ernährt)

24.05.2017

Bei Cystinurie ist die Kastration des Rüden ein funktionierendes Mittel. Entstehende Kristalle können nach dem Eingriff durch die dann weniger verengte Harnröhre leichter ausgeschieden werden. Blöd nur, wenn der Hund nach der OP tagelange nur Tröpfchenenweise uriniert.

Einen Tag vor der Nachkontrolle teilte ich die täglichen Radionen meines Hundes auf 4 Portion, schnitt diese klein und weichte das Fleisch bzw. die Innereien, den Pansen in reichlich Wasser ein. Durch die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und seltener Gassi-Runden lief es endlich wieder 1a.

Leider zeigte das Ultraschallbild bei der Nachkontrolle am vergangenen Freitag kein sehr schönes Bild. Es waren schon wieder reichlich Kristalle in der Blase und auch diese zeigte sich nach wie vor entzündet.
Ganz großer Mist.

Ich habe mich dann schweren Herzens dazu entschlossen, das Barf'en zu beenden und dann doch auf ein Spezialfutter umzustellen, welches eiweißreduziert ist und alkulisirend auf den Harn einwirkt, und sich so die Cystinkristalle besser bzw. überhaupt erst auflösen sollen.

Das Wochenende über gab ich aber noch reichlich Flüssigkeit und spühlte die Blase intensivst.
Ich hatte auch Futterpläne bei 2 Parf-Spezialisten angefordert bzw. mich dazu erkundigt, aber beide meinten unisono (inhaltlich), dass Cystinsteine sehr hartnäckig seien und man seitens der Fütterung „nicht viel machen kann“.
Mutter Natur sieht wohl bei Fleischfressern keine so eiweißarme Ernährung vor und ebensowenig einen basischen Urin.

Die Nachkontrolle am Dienstag zeigte dann endlich einen ersten Lichtblick. Die Menge der Kristalle war deutlich reduziert, es waren nur vereinzelt kleine Kristalle- bzw. Griesherde zu sehen, endlich eine ganz klare Verbesserung, und das „nur“ durch das intensive spülen der Blase.

Wahrscheinlich häte ich das Futter gar nicht wechseln müssen, hätte ich eher mehr Flüssigkeit zugeführt.

Wie dem auch sei, die nächsten 6 – 12 Monate gibt es dann „lecker“ Royal Canin Urinary U/C, proteein- und purinreduziert, mit harnalkalisierenden Eigenschaften und ganz viel … komischen Zutaten.
Sollten die Kristalle komplett verschwinden, werde ich es noch einmal mit Barf'en probieren. Sollten sich dann wieder Kristalle bilden, habe ich ja notfalls „einen Weg zurück“.

So sehr ich dieses Industriefutter ablehne, so sehr bin ich jedoch irgendwie auch dankbar, dass es dieses Spezialfutter für dieses Problem gibt.
Bei 193 Gramm Tagesration reicht der gekaufte 7 kg Sack etwa 36 Tage. Irgendwas um die 70 € kostet es dann pro Monat, preislich nimmt sich das also nicht all zu viel.

Mit den aktuellen Kosten liege ich damit bei etwa 1.400 Euro in nicht einmal einem Monat.
Gute 600 Euro für die Diagnose, gute 500 Euro die OP, gute 200 Euro Nachbehandung Teil 1 und dann noch einmal etwa 100 Euro für die Nachbehanldung Teil 2.
Ich muss ich aber ganz klar sagen, dass die operierende und meine neue TA'in ein deutlich moderateres Preisniveau hat, als mein neuer Ex-TA hier in Dallgow-Döberitz, vom Wohlfühlcharakter, der Empathie und dem ganzen Drumherum mal abgesehen.
Wer also in der Region einen TA sucht … Tierisch Gansen in Hohen Neuendarf … ganz klare Empfehlung!

Die sportlichen Aktivitäten werden wir langsam wieder beginnen.
Mit dem Agility Training geht es heute wieder los, Ausdauerläufe dann erst einmal in kleinen Schritten von 10 – 20 Minuten bis wir wieder bei unseren 45 – 55 Minuten sind.
Also noch etwas Schonzeit für den Hund in den kommenden Wochen aber es geht wieder los.

Am 10.6. werden wir dann beim Agility des MV Berolina starten. Ich bin schon sehr gespannt, ob Lasse jetzt dank der Kastration, ja etwas Gutes hatte das Ganze vielleicht, noch fokussierter im Wettkampf läuft und weniger anfällig für die Reize der Hündinnen ist.

                                  Kromfohrländer Cystinurie                 

15.06.2017

Juhu ... die Nachuntersuchung am Montag zeigte keinerlei Kristalle mehr in der Blase. Damit haben wir die Cystinurie wohl im Griff.
Toll!

                           Cystinurie Kromfohrländer

11.07.2017

Lasses vegane Phase ist vorerst vorüber, ab morgen gibt es endlich wieder einen Fleischanteil im Futter.
Vor einigen Wochen mussten wir auf ein Spezialfutter wechseln, welches, von Fischöl abgesehen, nur aus pflanzlichen Komponenten besteht
Zukünftig beinhaltet der Speiseplan neben Kartoffel, bestimmten Gemüsesorten, Sahnequark auch 150 Gramm Fleisch am Tag.
In Summe gibt es jetzt wieder etwa 500 Gramm täglich, also fast so viel wie vor der OP.
Super!
Hoffen wir, dass sich nach der Umstellung keine neue Cystinkristalle bilden und wir nicht wieder vegan füttern müssen.

                                           Cystinurie Kromi

20.08.2017

Die mit Abstand beste Nachricht der letzten Monate gab es vergangene Woche bei unserer Tierärztin im Rahmen der Nachkontrolle zur Lasses Cystinurieproblematik ... der Ultraschall zeigte weder Gries, Kristalle, irgendwelche Ablagerungen oder Entzündungen oder Verdickungen.
Blase und Harnweg sind in bestem Zustand. Es gibt aktuell keine Anzeichen auf eine erneute Kristallbildung.
Toll ... ich hoffe sehr, und gehe auch stark davon aus, dass das Kapitel Cystinurie damit endgültig geschlossen ist und bleibt.

Cystinurie Kromfohrländer
 ( Lasse geht es wieder gut )

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