Hyperurikosurie (HUU) beim Kromfohrländer

Hyperurikosurie (HUU) – Wehret den Anfängen!

Bei der Hyperurikosurie (kurz: HUU) handelt es sich um eine genetische Erkrankung, welche zu einer verstärkten Harnsäureausscheidung über den Urin führt. Harnsäure entsteht als Endprodukt des sogenannten Purinstoffwechsels. Der Gendefekt, auf den die Hyperurikosurie zurückzuführen ist, findet sich bei vielen Hunderassen. Dalmatiner sind sogar komplett von dieser Erkrankung betroffen, so dass vor einiger Zeit in den USA ein Einkreuzprojekt ins Leben gerufen wurde, um die Erkrankung wieder aus der Rasse der Dalmatiner herauszudrängen.

Auch bei einem Teil unserer Kromfohrländer wurde dieser Gendefekt im Rahmen der bei ProKromfohrländer e.V. durchgeführten genetischen Reihenuntersuchungen festgestellt. Inwiefern sich die HUU auch symptomatisch bei den Kromfohrländern auswirkt, kann anhand weiterer Gentests bei Kromfohrländern, die Symptome zeigen, überprüft werden.

Die Hyperurikosurie kann zu den folgenden Symptomen bei Hunden führen:

  • Blasenentzündungen

  • Schleimhautentzündungen der Harnröhre

  • Blut im Urin

  • Beschwerden beim Urinabsetzen

  • Bildung von Blasensteinen (Uratkristalle- und steine)

  • Verengung und Verschluss der Harnröhre

  • Nierenbeckenentzündungen

  • Niereninsuffizienz

  • Erhöhter Harnsäurespiegel in Blut und Harn

Dies alles sind Symptome, die auch bereits bei Kromfohrländern beobachtet wurden.

Hunde mit Hyperurikosurie müssen mitunter lebenslang ein purinarmes Spezialfutter bekommen.

Glatthaar Welpe Stubenreinheit

    

Da ein Teil der oben aufgeführten Symptome auch bei einer Cystinurie und bei Struvitsteinen vorkommen kann, ist eine Abgrenzung zu diesen Erkrankungen zwingend erforderlich. Dies geschieht über den Gentest auf HUU, Blutuntersuchungen (Harnsäurespielgel) und die Analyse von gebildeten Blasensteinen und Kristallen im Urin.

Bislang wurde die Hyperurikosurie bei noch recht wenigen Kromfohrländern mittels Gentest nachgewiesen. Hier gilt es nunmehr zwingend aufzupassen, dass sich die Erkrankung nicht in der Rasse der Kromfohrländer verbreitet! Wie schnell sich eine zunächst recht vereinzelt aufgetretene Krankheit in einer so eng gezüchteten und kleinen Population wie der unserer Kromfohrländer manifestieren kann, haben wir bereits durch die von-Willebrand-Erkankung, welche mittlerweile ca. 40% der (genetisch überprüften) Kromfohrländer in sich tragen, schmerzlich erfahren müssen.

Nunmehr gilt es darauf zu achten, dass mit der Hyperurikosurie nicht dasselbe geschieht. Hier ist jeder einzelne Züchter und Deckrüdenbesitzer persönlich in der Verantwortung!

Züchter und Deckrüdenbesitzer, die zwei Anlageträger für Hyperurikosurie miteinander verpaaren, werden auf Grund des autosomal rezessiven Erbgangs unter ihren Welpen ca. 25% selbst von der Erkrankung betroffene Hunde haben (Merkmalsträger), die ein erhöhtes Risiko für die oben aufgezeigten Symptome tragen. Des Weiteren wird ein weiterer Anteil von ca. 50% die Erbanlage für diese Erkrankung in sich tragen (Anlageträger). Werden diese 75% Anlageträger und Merkmalsträger wiederum in der Zucht eingesetzt wird sich die Hyperurikosurie schnell in der Rasse verbreiten. Dies bedeutet, dass diese Züchter und Deckrüdenbesitzer der Rasse der Kromfohrländer einen großen Schaden zufügen können.

Werden solche Verpaarungen trotz eines positiven Testergebnisses noch dazu gezielt vorgenommen, könnten Welpenkäufer, die einen der Merkmalsträger erhalten, ggfs. auch einen Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Züchter geltend machen, wie diverse Gerichtsurteile der jüngsten Zeit zu Erbkrankheiten bei Rassehunden deutlich machen.

Bei ProKromfohrländer werden auf Grund der obigen Ausführungen keine Anlage- und Merkmalsträger miteinander verpaart. Der Gentest auf HUU gehört zu den Standarduntersuchungen bei ProKromfohrländer. Der österreichische kynologische Verband ÖKV handhabt es ebenso, wie einer kürzlich auf Facebook veröffentlichten Zuchtzulassung einer Kromfohrländer-Hündin zu entnehmen ist.

Sehr gute Texte zur Hyperurikosurie bei Hunden können auch einer PDF-Datei des österreichischen Genlabors FERAGEN entnommen werden, das unter dem folgenden Link zu finden ist: HYPERURIKOSURIE

 

(Stand: Dezember 2018)


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