Krankheiten beim Kromfohrländer
INHALTSVERZEICHNIS
1. Vorwort und ein paar kritische Gedanken
(Die von Willebrand-Erkrankung hat ihre eigene Unterseite, die sich beim Anclicken des Links öffnet)
INFO zur Degenerativen Myelopathie, MDR-1-Defekt und Collie-Eye-Syndrom: Diese Krankheiten kommen beim Kromfohrländer definitiv NICHT vor!!!! Sie kommen als Erbanlage heterozygot lediglich und ausschließlich bei den Hunden des Mischlings-Zucht-Vereins VRK vor. und wurden mutmaßlich durch Border-Collie-Mischlinge und Jack-Russel-Terrier-Mischlinge in deren Population engeschleppt. Insofern wird es auf dieser Unterseite auch keinen Unterpunkt dazu geben, weil diese Krankheiten in der Kromi-Population nichts verloren haben!

Damit wir auch weiterhin betroffenen Hundebesitzern helfen und die Zucht gesunder Kromfohrländer unterstützen können, bitten wir Euch, uns über etwaige Erkrankungen Eurer Kromis unabhängig von etwaigen Vereinszugehörigkeiten zu informieren. Egal, ob es jetzt Epilepsie, eine Autoimmunerkrankung, Krebs, Gelenkerkrankung oder was auch immer ist. Wir sind an all Euren Informationen zum Gesundheitszustand Eures Kromis interessiert. Die Daten werden NICHT veröffentlicht (es sei denn Ihr wünscht das) und sind nur für unseren internen Gebrauch bestimmt. Gerne helfen wir Euch natürlich, wenn Ihr irgendeinen Rat benötigt. Bitte schickt Eure Mails an: familienkromi@web.de

(Amelie im September 2017, 13 Jahre alt)





(gesunder Ballen -vorne-) (gesunder Ballen -hinten-)



- Die Fellstruktur:
Betrachtet man das Fell eines neugeborenen Welpen, so können sich hier bereits Verdachtsmomente ergeben, dass es sich um einen an Corny feet (CF) erkrankten Hund handeln könnte. Das Fell eines neugeborenen Welpen ist normalerweise von glatter, anliegender Struktur. Viele Hunde, die an CF erkrankt sind, hatten als neugeborener Welpe ein gewelltes Fell (vor allem auch im Bereich der Schwanzwurzel). Diese Wellung –auch Persianerfell genannt- verschwindet bei den meisten CF-Hunden nach einigen Stunden jedoch wieder und tritt ca. bis zum 3. - 4. Lebensmonat nicht mehr auf, so dass die betroffenen Welpen zum Zeitpunkt der Wurfabnahme (ca. 9 Wochen alt) völlig unauffällig sind. Es gibt aber auch CF-Hunde, wie man auf den unten stehenden Bildern des glatthaarigen Kromis sehen kann, die als neugeborener Welpe keine Wellung im Fell zeigten. Dort bildete sich die Wellung erst im Laufe des Heranwachsens (mit ca. 2 Wochen) aus.
(gesunde neugeborene Welpen mit glatter Fellstruktur) (gesunde neugeboren Glatthaarkromis - der Welpe Der Kromi ohne Pfeil ist von CF
(Neugeborene Rauhaarkromis. Die Welpen mit dem roten Pfeil haben ein auffälliges Fell und der CF-Verdacht hat sich später bestätigt)
(Detailansichten des auffälligen Wellenmusters. Diese Rauhhaarkromis sind nur wenige Stunden alt.)
(Der rote Pfeil zeigt auf den 2 Wochen alten Glatthaarkromi, der bei seiner Geburt noch
unauffällig war)
(Oben ist der betroffene Glatthaarkromi komplett zu sehen. Der untenstehende Glatthaarkromi hatte bereits bei seiner Geburt das auffällige Wellenmuster. Dieses verschwand nach einigen Stunden jedoch wieder. Auf dem unteren Bild ist der entsprechende Glatthaarwelpe 2 Wochen alt und bekam noch einmal eine Wellenstruktur im Gesichtsbereich, die jedoch nur für wenige Tage sichtbar war.)
(Auch hier ist das Wellenmuster noch einmal gut zu erkennen)
Da es jedoch auch Welpen gibt, die mit gewelltem Fell geboren werden, ohne jemals an CF zu erkranken, ist das wellige Fell nur einer von mehreren Hinweispunkten auf eine mögliche Erkrankung. Das gewellte Fell kann auch darauf hindeuten, dass der Hund später relativ langhaarig wird oder als erwachsner Hund ein gewelltes Fell hat, das nicht im Zusammenhang mit CF steht. Sicher ist jedoch, dass man die Welpen mit dem gewellten Fell weiterhin auf Fell- bzw. Ballen- und Krallenveränderungen beobachten sollte, damit man frühzeitig eine Diagnose stellen kann.
Auffällig sind bei den CF-Hunden oftmals auch die Tasthaare. Während die Tasthaare bei gesunden Welpen gerade oder allenfalls leicht gebogen wachsen, sind sie bei dem CF-Hund stark gebogen. Bei unserer Amelie sah das halbkreisförmig aus. In späteren Wachstumsphasen (um die 12. Woche herum) können die Tasthaare auch eine korkenzieherartige Drehung aufweisen. Im Erwachsenenalter sind die Tasthaare, die sich regelmäßig erneuern (die alten fallen aus und neue wachsen nach), dann wieder etwas weniger stark gebogen.
(gebogeneTasthaare beim Rauhaarkromi) (gebogene Tasthaare beim Glatthaarkromi)
Im Laufe des Wachstums wellt sich dann auch wieder das Fell am restlichen Körper. Zwar gibt es auch viele gesunde Kromis mit gewelltem Fell; diese haben im Gesichtsbereich jedoch glattes Haar bzw. gerade Tasthaare. Gerade bei den an CF erkrankten rauhaarigen Kromis kann man eine spezielle Lockung des Fells im Gesichtsbereich bzw. an der Nasenwurzel erkennen. Ein wenig erinnert das an die Löckchen, die man auch an Pudeln sehen kann (viele umschreiben diese Art der Wellung auch mit dem Begriff „gekräuselt“). Das Fell als solches ist in dem Gesichtsbereich auch etwas weicher bzw. fusseliger als bei gesunden Kromis. Weiterhin können die Haare spröder sein und schneller abbrechen oder aussehen, als wäre Spliss an den Haaren – bei unserer Amelie konnte ich das jedoch noch nicht feststellen.
(Portrait eines CF-Hundes)
(Auf diesem Bild kann man gut die Pudel-ähnliche Fellstruktur erkennen)
(Und hier das gekräuselte Fell im Gesichtsbereich bei unserer Amelie)
(So sah unsere Amelie als Junghund aus, also noch nicht allzu deutliche Löckchen)
Diejenigen Hunde, die an einer stärkeren Form der Digitalen Hyperkeratose (Corny feet) leiden, können zudem an schuppiger Haut oder Juckreiz leiden. Bei unserer Amelie hatten wir diesbezüglich aber noch keine Probleme. Eine gute Ölbeigabe (z.B. Distelöl, Lachsöl oder Leinöl) in das Futter kann hiergegen vorbeugen bzw. Linderung verschaffen.
Sofern man einen von CF betroffenen Kromi mit mittellangem Fell hat, kann sich auch ein regelmäßiges Entfernen toter Haare bzw. Unterwolle (mittels eines Trimmstriegels und Herauszupfens mit den Fingern) positiv auswirken. Außerdem sehen die CF-Hunde dann insgesamt gepflegter und nicht so zottelig aus.
- Die Krallen:
Bei gesunden Hunden und auch bei den von Corny feet betroffenen Welpen laufen sich die Krallen auf hartem Untergrund von selber ausreichend ab. Wenn sich im Laufe des Heranwachsens jedoch die Symptome der Digitalen Hyperkeratose (Corny feet) immer mehr ausprägen, wachsen auch die Krallen schneller, so dass diese sich nicht mehr von alleine ablaufen. Man kann das gut an der Unterseite der Kralle erkennen. Dort befindet sich eine Art Fuge. Diese ist bei gesunden Hunden von elliptischer Form (besonders gut sichtbar an den Vorderkrallen), so dass die Krallen zum Ende hin spitz zulaufen. Bei den CF-Hunden ist diese Fuge eigentlich nur ein Strich (wie eine Nahtstelle) und die Kralle endet stumpf (das Krallenende sieht dann eher rund wie eine Baumscheibe aus).
(gesunde Krallen)
(gesunde Krallen an den Vorderpfoten mit "offener" elliptischer Fuge)
(kranke Krallen)
(Im Gegensatz dazu sehen die Krallen von CF-Hunden ganz anders aus)
Weiterhin können die Krallen bei den CF-Hunden spröde sein und splittern. Dies verstärkt sich umso mehr, je länger die Krallen werden, denn dann biegen sich die Krallen zur Seite und wachsen schief. Deshalb ist es auch so wichtig die Krallen der betroffenen Hunde regelmäßig zu kürzen. Beginnt man zu spät mit dem regelmäßigen Krallenschneiden, so kann es passieren, dass man die Krallen gar nicht mehr vernünftig zurückschneiden kann, weil die Blutgefäße, die sich im Inneren der Kralle befinden, mitwachsen. Daher ist es von großem Vorteil, die Corny feet Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen.
Weiterhin führen zu lange Krallen dazu, dass die Ballen nach oben gedrückt werden und sich die Bänder des Bewegungsapparates überdehnen können.
Auch die an den Vorderläufen über den Ballen befindliche 5. Kralle –die sogenannte Daumenkralle- darf man bei dem Krallenschneiden nicht vergessen, denn wenn diese zu lang ist, kann der Hund sie sich beim Spiel abreißen, was für den Hund eine sehr schmerzhafte und blutige Angelegenheit ist. Bei einigen sehr stark von CF betroffenen Hunden kann jedoch auch eine operative Entfernung der Daumenkralle erforderlich sein, was zum Glück eher selten der Fall ist.
Bei unserer Amelie kürze ich die Krallen ca. 1 – 2 x im Monat um jeweils 1 – 2 mm. Ich mache das mit einer Krallenzange für Hunde, wobei ich die Krallen dann schräg abschneide und ggfs. mit einer Nagelfeile nachbearbeite. Ich lege Amelie dann mit dem Rücken nach unten auf meine Beine. Da ich Amelie von Anfang daran gewöhnt habe, hält sie bei der Prozedur ganz still (ab und zu zuckt sie aber doch mal mit den Beinen ;-)). Dennoch findet sie das Ganze natürlich nicht besonders toll und kommt mit angelegten Ohren und hängendem Schwanz zu mir, wenn sie merkt, dass das Krallenschneiden ansteht. Manchmal versucht sie sich auch erst einmal unauffällig wegzuschleichen.....aber es muss eben leider sein.
Wenn man aufpasst, dass man nicht in die Blutgefäße schneidet (bei hellen Krallen sieht man diese natürlich besser als bei dunklen Krallen), ist es für den Hund auch nicht schmerzhaft. Danach bekommt Amelie immer ein Megaleckerlie!
- Die Pfotenballen:
Die ersten Veränderungen an den Ballen zeigen sich ab einem Alter von ca. 4-6 Monaten. Es beginnt damit, dass die Ballen trockener und härter werden und sich erste feine Risse zeigen. Außerdem werden die Ballen nach und nach platter und die Hornhaut verdickt sich an den Rändern.
(Verdickungen im Frühstadium sind vor allem an den Ballenrändern zu erkennen)
(Und hier sieht man die Abplattungen)
(erste feine Risse im Frühstadium)
Natürlich zeigen sich auch bei gesunden Hunden regelmäßig Risse in den Ballen, so dass man nicht direkt an Corny feet denken sollte, wenn der eigene Hund einmal rissige Ballen hat. Im Gegensatz zu den gesunden geschmeidigen Ballen sind die CF-Ballen jedoch trockener und spröder und reißen nicht nur aufgrund äußerer Einwirkung (Witterung, Bodenverhältnisse) sondern wegen dem Verlust ihrer Elastizität. Eine Kromibesitzerin, die selber einen CF-Hund hat, beschrieb die ersten Ballenveränderungen an ihrem Jungkromi so, dass sich die Ballen wie „Spülhände“ angefühlt hätten.
Auch die Farbe von Ballen, die vorher dunkelgrau bzw. anthrazitfarben waren, verändert sich in ein etwas helleres Grau.
Mit dem Älterwerden des betroffenen Hundes werden die Risse immer zahlreicher und tiefer. Morgens nach dem Aufstehen sind die Ballen übrigens am trockensten und nach einem Spaziergang am geschmeidigsten. Später (mit ca. 1 Jahr) kommen dann die sogenannten „Hornplaques“ hinzu, die wie die übereinanderliegenden Schuppen eines Tannenzapfens aussehen.
Da das Ballenhorn sich regelmäßig erneuert, wachsen diese „Hornplaques“ von innen nach außen aus den einzelnen Ballen heraus. Sie trocknen dabei aus und können zur Seite überstehen. Diese „Hornplaques“ habe ich bei Amelie erst in dem Alter von fast 2 Jahren ab und zu einmal feststellen können und -sobald sie rauswuchsen- direkt mit einem Nagelknipser abgeknipst (es handelt sich um tote Haut) bzw. mit einer Nagelfeile weggefeilt.
Außerdem bilden sich bei vielen CF-Hunden Auswüchse an den Krallenrändern –die sogenannten Hornzapfen-. Da es sich auch hierbei um trockene tote Hornhaut handelt, lassen sich die Hornzapfen ebenfalls mit einem Nagelknipser entfernen. Keinesfalls sollte man diese Zapfen an den Ballen belassen oder allzu groß werden lassen, da der Hund dann eine Ballenfehlstellung entwickeln kann. Eine Züchterin berichtete mir einmal von einem CF-Hund dem eine regelrechte „Platte“ neben dem Ballen gewachsen war, weil seine Besitzer den Hornzapfen nicht im Frühstadium entfernt hatten. Die Hornzapfen sind übrigens das eindeutigste Erkennungsmerkmal für eine Corny feet Erkrankung. Allerdings bildet nicht jeder CF-Hund Hornzapfen aus, sondern nur diejenigen, die von einer stärkeren Form betroffen sind.
Da unsere Amelie offensichtlich an der leichtesten Form der DH „erkrankt“ ist (sie zeigt keinerlei Beeinträchtigung und hat nur leicht rissige Ballen), hat sie bislang keine Hornzapfen ausgebildet. Bei einer ihrer Schwestern bildete sich im Alter von 8 Monaten der erste kleine Hornzapfen.
Im Gegensatz zu gesunden Pfoten, die rund fest und geschlossen sind, scheinen die einzelnen Ballen der CF-Hunde in sich etwas beweglicher gegeneinander zu sein. Ein Besitzer eines CF-Hundes beschrieb die Pfoten seines Hundes auch als „Plattfüße“, da die Ballen abgeflacht sind. Jedoch scheint bei der Stärke der Ausprägung dieser Plattfüße und somit der Digitalen Hyperkeratose (Corny feet) auch das Gewicht des Hundes eine Rolle zu spielen. Ein schwerer Hund hat mit der Digitalen Hyperkeratose oftmals mehr Probleme als ein leichter Hund.
Die Digitale Hyperkeratose (Corny feet) gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, so dass es Hunde gibt, die nur leicht rissige, trockene Ballen haben, die wenig Pflege bedürfen; aber auch Hunde, deren Ballen extrem trocken und rissig sind und viel Pflege bedürfen.
Diejenigen Hunde bei denen CF in einer leichten oder mittleren Form vorliegt, sind in der Regel genauso lauffreudig und vital wie andere Hunde. Bei Hunden, die an einer starken Form leiden, hängt ihr Wohlbefinden sehr von der jeweiligen Pflege durch den Besitzer ab. In einigen wenigen Fällen gibt es leider auch Kromis, die trotz guter Pfotenpflege größere Probleme mit CF haben. Sie neigen dann zu Lahmheiten und sind bei bestimmten Bodenverhältnissen (z.B. Schotter oder Asphalt) empfindlicher an den Pfoten, so dass sie versuchen, auf grasbewachsene Ränder auszuweichen. Auch können sich bei ihnen die Ballen wegen Verschmutzungen in den äußerst tiefen Rissen entzünden.
- Die Diagnose ist heutzutage mittels Gentest problemelos möglich. Bis 2014 ging man wie folgt vor :
Nur wenn alle 3 Merkmale (gekräuseltes Fell –vor allem im Gesichtsbereich-, übermäßiges Krallenwachstum und trockene rissige Ballen ggfs. mit Hornzapfen) gemeinsam vorliegen, spricht man von einem an Digitaler Hyperkeratose (Corny feet) erkrankten Hund.
Andere Gründe für zu lange Krallen können z.B. zu wenig Bewegung oder ein überwiegendes Laufen auf weichem Untergrund sein. Auch gibt es Hunde, die eher eine trockene Haut haben und zu rauen rissigen Ballen neigen, ohne dass es sich um Corny feet handelt.
Ein sicheres Zeichen für CF sind vor allem die Hornzapfen.
Viele Tierärzte kennen die Digitale Hyperkeratose (Corny feet) jedoch nicht. Vielleicht haben sie schon einmal davon gehört, aber gerade bei den Hunden, die keine Hornzapfen ausbilden, tun sie sich mit einer Diagnose schwer, da die Krankheit nicht besonders verbreitet ist. Außer von den Kromfohrländern kennt man die Digitale Hyperkeratose auch noch von den Irish Terriern, Bedlington Terriern und noch ein paar anderen Hunderassen. Da mit den CF-Hunden nicht gezüchtet werden darf (erkrankte Hunde werden gar nicht erst angekört), wird auch die Digitale Hyperkeratose über kurz oder lang in den Kromfohrländer-Populationen (zumindest bei den offiziellen Zuchten) verschwinden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass verantwortungbewusste Kromfohrländerbesitzer eine Erkrankung ihres Hundes an den Rassezuchtverein melden - und zwar auch dann, wenn sie selber nicht züchten möchten !!! Bei den Irish Terriern ist der Rückgang bzw. das Verschwinden der CF-Erkrankungen durch entsprechende Zuchtlenkungsmaßnahmen des Rassezuchtvereins der Irish Terrier bereits gelungen.
Bei den an CF erkrankten Hunden muss darauf geachtet werden, dass die Ballen möglichst geschmeidig bleiben. Dieses erreicht man durch abendliches Eincrémen. Im Winter sollte man zudem vor jedem Spaziergang Melkfett auftragen. Allerdings darf man die Ballen nicht zu weich crémen, da sie sonst anfälliger gegenüber Verletzungen durch spitze Gegenstände (Steine, Scherben....) werden. Daher sollte man ab und zu auch mal mit dem Eincrémen pausieren.
Weiterhin ist es wichtig, dass die Ballen nach den Spaziergängen gut gesäubert werden, damit sich keine kleinen Steinchen oder Sand in den Rissen festsetzen.
Bei Hunden, die an einer sehr starken Form der Digitalen Hyperkeratose (Corny feet) leiden, kann je nach Witterung auch das Tragen von Pfotenschutzschuhen angebracht sein. Mir persönlich ist jedoch bislang kein Kromi bekannt, bei dem das nötig wäre.
Da jeder CF-Hund anders auf die unterschiedlichen Crémes anspricht, muss man ausprobieren, was bei seinem eigenen Hund am Besten wirkt. Verschlechtern sich die Ballen bei einem Produkt, steigt man eben auf ein anderes um. Da das Ballenhorn sich regelmäßig erneuert und nachwächst, wachsen auch die Risse wieder heraus, nachdem man ein wirksameres Mittel gefunden hat.
Bei unserer Amelie habe ich die folgenden Dinge ausprobiert:
-Melkfett mit Vitamin E
-Hirschhorntalg
-Ballistolöl
-Neutrogena Handcréme
-Pfotenschutzcréme
-Bienenwachscréme
-Shea Butter
-Mineral Hautcréme von der Fa. Fette (Wirkstoff: Totes Meer Salz)
-Propolis (= Kittharz der Bienen) Tinktur vom Imker
-Handcréme mit Bienenwachs
Am Besten kommen wir mit einem abendlichen Auftragen von Neutrogena Handcréme klar, wobei es auch immer wieder einmal Phasen gibt, in denen wir überhaupt nicht crémen müssen. Im Winter benutzen wir zudem Melkfett vor den Spaziergängen.
All die anderen Produkte haben wenig gebracht und teilweise viel zu sehr rumgeschmiert (z.B. das Ballistolöl).
Amelies Schwester Lea kommt am Besten mit dem Hirschhorntalg klar. Das gibt es als Pflegestift (ähnlich einem Labello) in der Apotheke.
Bei einem anderen CF-Hund wiederum hat am Besten die Mineral Hautcréme mit dem Toten Meer Salz gewirkt. Ein weiterer „Geheimtipp“ soll Emuöl sein. Ich selber habe es nie ausprobiert, weil wir mit der Neutrogena Créme so gut klar kommen. Allerdings wirkt das Emuöl bei einem besonders stark betroffenen CF-Hund lt. Auskunft seiner Besitzer Wunder.
Dies hatte ich weiter oben bei den Symptomen schon beschrieben. Wichtig ist, dass man früh genug damit anfängt, damit die Blutgefäße nicht schon zu lang gewachsen sind ! Nach einem Spaziergang im Regen oder feuchtem Gras lassen sich die Krallen übrigens am Besten kürzen.
Ein CF-Hund kann ganz normal ernährt werden. Allerdings sollte man auf biotinhaltige Produkte wie z.B. Bierhefe verzichten, da sie zu vermehrtem Horn- und Krallenwachstum führen.
Eine Zugabe von guten Ölen wirkt sich –wie bei anderen Hunden auch- positiv auf Haut und Haar aus. Ich nehme meistens Distelöl, Rapsöl und Lachsöl. Außerdem hatte ich ausprobiert wie sich das besonders gute und teure Velcote Öl auf Amelies Ballen und Fell auswirkt. Da ich allerdings keine gravierenden Verbesserungen feststellen konnte, bin ich wieder auf das Distel-, Raps- und Lachsöl umgestiegen.
Bei Hunden, die unter juckender, schuppiger Haut leiden soll sich die tägliche Gabe einer aufgelösten Zink-Brause-Tablette über das Futter positiv auswirken.
Bei CF-Hunden sollen Silicea Globuli sehr gut wirken. Da Amelie aber eine so leichte Form der DH hat, habe ich es bislang nicht ausprobiert, da wir auch so sehr gut klar kommen.
Im Gegensatz zu den Rüden, deren Hormonspiegel relativ konstant ist, schwankt der Hormonspiegel der Hündinnen im Laufe ihres Zyklus nicht unerheblich. Offensichtlich hat dies auch Einfluss auf die Beschaffenheit der Ballen des CF-Hundes. Kurz vor, während und nach der Läufigkeit werden die Ballen nämlich trockener und rissiger. In der Zeit der relativen Ruhe im Zyklus sehen die Ballen am Besten aus.
Dies ist auch der Grund weshalb von einigen Züchtern bei CF-Hunden die Frühkastration (vor der 1. Läufigkeit) empfohlen wird. Ich persönlich sehe diese Frühkastration jedoch nicht ganz unkritisch, da der Hund in seiner Persönlichkeit nie richtig erwachsen wird. Außerdem birgt eine Kastration die Gefahr von Inkontinenz sowie Gewichtszunahme und auch der Fellzustand kann unter der Kastration leiden (es wird fusseliger mit mehr Unterwolle und die Farben verblassen).
Daher würde ich eher empfehlen erst einmal abzuwarten, wie stark der Hund die CF-Symptome entwickelt. Amelies Schwester Lea hat eine mittelstarke Form der Digitalen Hyperkeratose (Corny feet) und ist nach der 2. Läufigkeit kastriert worden. Dadurch fallen bei ihr die zyklusbedingten Schwankungen weg, so dass die Ballen nun insgesamt besser sind. Amelie ist nach wie vor unkastriert.
Bei dem an CF erkrankten Rüden Grimo (Zeno) von Herrenwis hat eine Kastration im Alter von 1 Jahr dazu geführt, dass die Symptome fast vollständig veschwunden sind. Seine Homepage ist hier zu finden.
Homepage vom Zwinger vom Cronewaldstollen unter "Krankheiten"


(Erbse vom Isarflimmern im September 2017, trotz Epi bereits 14 Jahre alt )

(Goya vom rauhen Stein, *18.02.2010, trotz Epilepsie ein lebensfroher Kromi)

(Erbse vom Isarflimmern, 14 Jahre alt)

(Und noch einmal die süße Erbse ;-))
Als erstes folgen Auszüge aus einem Bericht von der alten Fassung der Homepage von Petra Henning ( http://www.petra-henning.de ), deren mittlerweile verstorbener Kromfohrländer Lenin von der Holderheide Epilepsie hatte:
„Unser Lenin hat von Zeit zu Zeit Epileptische Anfälle. Der Abstand zwischen den einzelnen Anfällen liegt im Durchschnitt bei 7 – 8 Wochen, die Dauer bei ca. 1 – 2 Minuten, in denen unser Hund überhaupt nicht ansprechbar ist.
Wenn man so einen Anfall die ersten Male bei seinem Hund miterlebt, dann steht man selber erstmal unter Schock, weiß oft gar nicht, was man tun soll. Wir haben damals gleich den Züchter von Lenin informiert, der uns riet, bei unserem Tierarzt vorbeizuschauen, um ein großes Blutbild machen zu lassen. Damit lässt sich nachweisen, ob irgendwelche organischen Probleme vorliegen, was meistens ausgeschlossen werden kann.
Die Form der Epilepsie, die Lenin hat, nennt man auch Idiopathische Epilepsie (ohne erkennbare Ursache entstanden, somit genetisch bedingt). Dagegen gibt es kein Heilmittel, man sollte auch nicht zu früh zu irgendwelchen Medikamenten greifen, die die Anfälle eindämmen. Ist der Hund nämlich erst mal medikamentös eingestellt, dann ist er das für den Rest seines Lebens. Und das muss nicht sein, sofern die Anfälle nicht zu gehäuft (also in geringerem Abstand als 4 Wochen) auftreten.
Was ich in solchen Fällen immer griffbereit habe sind Rescue-Tropfen (auch Notfalltropfen genannt), die ich Lenin in die Lefzen einträufle, während er einen Anfall hat. Ich habe festgestellt, dass dadurch die Anfälle sanfter verlaufen und er früher reagiert, wenn er völlig weggetreten war.
Was ich weiterhin nur jedem betroffenen Besitzer empfehlen kann, ist das Führen eines sog. Epilepsie-Tagebuches. Ich habe eine lose DIN A4-Blattsammlung; auf jedem Blatt wurde ein Anfall vermerkt, mit Datum, Uhrzeit, Dauer des Anfalles, wo war der Anfall, Begleitumstände (Stress, Schmerz, etc.), was ist vielleicht die Tage vorher passiert. Alle diese Dinge halte ich fest, um ein mögliches Schema zu erkennen bzw. auch zur Info für meinen Tierarzt (beim jährlichen Check up und Impfen).
Mittlerweile verhält es sich bei den Anfälle auch so, dass Lenin wohl ahnt, dass irgendetwas demnächst mit ihm passiert. Jedenfalls kommt er dann immer auf meinen Mann oder mich zu, kuschelt sich ganz eng an die Beine und schaut einen aus großen braunen Augen an. Meist kurz darauf beginnt dann ein Zittern, v.a. in den Hinterläufen. Das sind für mich die ersten Anzeichen.
Für mich besonders wichtig ist, dass ich Lenin während des Anfalles nicht alleine lasse, möglichst Körperkontakt halte (Streicheln), und auf ihn einspreche. Ich weiß nicht, ob das meinem Hund weiterhilft, mich beruhigt es jedenfalls.
Wenn Lenin aus den Anfällen wieder auftaucht, dann macht sich das durch klare Augen bemerkbar. Nach kurzer Zeit will er dann auch gleich aufstehen, und wir gehen immer als erstes zum Pieseln vor die Türe. Anschließend erfolgt noch ein kurzes Schütteln, und alles ist vergessen und wie vorher.
c) Praxiserfahrungen von Marion Wisst
Marion Wisst (Homepage: Zwinger von der Au )
Eigentlich war alles bestens, wir hatten ein gesundes Kromimädel aus eigener Zucht. Bei der Wahl des Rüden wurde natürlich alles beachtet besonders die Gesundheit und in den Verpaarungslinien trat keine Epilepsie auf, dieses Thema war gar nicht präsent.

(Ashley von Ravennas Land, *29.04.2002 - 21.02.2008)
Am 16.12.2004 kam dann der Schock. Mein Mann war mit den Hunden spazieren, Ashley fraß viel Gras was ja schon mal vorkommt und würgte es dann wieder raus. Danach fiel sie aber einfach um und fing an zu „zappeln“, sie war auch nicht mehr bei Bewusstsein. Mein Mann dachte natürlich Ashley hätte sich vergiftet, drückte die Leinen der anderen beiden Hunde, die mit waren, einer Bekannten in die Hand und rannte den Weg bis nach Hause. Unterwegs kam Ashley etwas zu Bewusstsein, aber sie erkannte meinen Mann nicht und fing an in Panik um sich zu schnappen und zu schreien. Er fuhr dann sofort in die Tierklinik, dort wurde Ashley an den Tropf gehängt und es wurde ein großes Blutbild gemacht. Ich bin dann ca. 2 Stunden später hin und habe darauf bestanden meinen Hund zu sehen, sie erkannte mich aber immer noch nicht richtig und war orientierungslos. Abends konnten wir sie wieder abholen, sie war zwar sehr schlapp, aber lief unruhig durch die Wohnung. Die Blutwerte waren alle in Ordnung und wir bekamen die Diagnose „Verdacht auf Epilepsie“
Natürlich ist das erstmal nicht zu glauben, Ashley ging es die Wochen vorher schon nicht besonders, sie hatte arg abgenommen, war scheinträchtig und hatte eine Virusinfektion, ihr Hormonhaushalt war aus dem Ruder gelaufen. Also schoben wir es darauf.

4 Wochen später wieder ein Anfall, mein erster, ich war geschockt. Weitere Anfälle alle 4-6 Wochen, auch mal ein 2 Wochen Rhythmus, folgten. Also mussten wir uns nun mit der Diagnose abfinden. Es wurden auch Stimmen von Bekannten laut, den Hund doch zu „erlösen“ und einzuschläfern, das kam aber für uns nicht einen Moment in Frage. Ashley war sonst ein lebenslustiger, fröhlicher Hund mit einen herrlichen Temperament. Im April 2005 wurde Ashley dann kastriert da ihr Hormonhaushalt immer noch durcheinander war, bei der Kastration zeigte sich dann auch, dass die Gebärmutter und die Eileiter in verschiedenen Stadien der „Läufigkeit“ standen, obwohl Ashley erst 3 Monate später überhaupt läufig werden sollte.
Da Ashley nach jedem Anfall arge Probleme mit der Orientierung hatte und auch ihre Pupillen nur träge reagierten, wurden wir noch in eine Tierklinik geschickt. Dort wurde eine neurologische Untersuchung gemacht. Augenüberprüfung, Gleichgewichttests, und vieles mehr um ggfs. einen Hirntumor auszuschließen, wieder alles ohne Befund. Epilepsie kann viele Auslöser haben, ein Autounfall, extremer Stress, Mangelerscheinungen, Vererbung, auch Impfen, Zeckenmittel stehen im Verdacht Auslöser zu sein.
Am Ende wurde uns gesagt, dass Ashleys Hormonhaushalt und eine Vergiftung, die ihre Mutter Thalea während der letzten Woche der Trächtigkeit hatte, durchhaus zu einer Epilepsie führen konnten. Natürlich kann man eine vererbte Epilepsie nicht ausschließen, leider gibt es dafür keine Tests.
Da die Anfälle weiterhin kamen, entschieden wir uns zu einer Behandlung mit Luminal. Bei Luminal ist der Wirkstoff Phenobarbital, dieses muss über mehrere Wochen gegeben werden, damit sich ein sogenannter „Phenobarbital-Spiegel“ aufbaut, der auch nicht zu großen Schwankungen unterliegen sollte um weitere Anfälle zu verhindern. Die Nebenwirkungen sind allerdings auch nicht zu verachten, Ashley bekam Koordinierungsschwierigkeiten mit den Hinterbeinen, die dauerten ca. 1 Woche, dabei sackte sie mit den Hinterbeinen weg und konnte keine Treppen gehen. Bei anderen Hunden ist auch eine Schlappheit und Müdigkeit zu sehen.
Trotz der Medikamente wurde es nicht besser. Ashleys Leberwerte stiegen immer höher durch die Luminal, dagegen hätten wir dann ein anderes Medikament bekommen. Durch ein Forum von Epi-Dogs bin ich dann auf die Idee gekommen es parallel auf homöopatischer Basis zu versuchen. Ich fand eine sehr gute Homöopathin, die Ashley über die Bioresonanz behandelt hat. Die Bioresonanz hat dahingehend geholfen, dass Ashley uns nach einem Anfall schneller wieder erkennt und somit auch ihre Panik/Schreien nicht mehr ist. (Von einer Bekannten, die selber Epilepsie hat, weiß ich, dass das Gedächtnis nach einem Anfall erst wieder „vorgespult“ werden muss, bis man sich an die aktuellen Ereignisse erinnert).
Als homöopathische Behandlung (ich muss gestehen ich war sehr skeptisch) wurden uns Globulis Zinkum und Apisinum gegeben, die mit einer bestimmten Frequenz noch behandelt wurden. Diese bekommt Ashley 3x am Tag auf die Lefze oder mit einem Leckerchen. Gegen die Unruhe nach einem Anfall (Ashley läuft dann in Schränke hinein oder durch einen Wassernapf/Teich) wurde uns Belladonna in einer bestimmten Potenz gegeben, alle 10 min. bis eine Besserung eintritt. Während sie früher ca. 5-7 Stunden benötigte um wieder ganz die „alte“ zu sein, schaffen wir es dank Bellladonna, dass sie sich schon nach 1 Stunde wieder normal verhält.
Wir haben ihr ein Jahr lang Bachblüten gegeben damit sich ihre Unsicherheit etwas verliert, die sich durch die Vielzahl der Anfälle steigerte. Die Rescuetropfen, die wir auch immer dabei haben, haben bei uns leider keinen sichtbaren Erfolg gebracht. Im Dezember 2005 haben wir dann die Luminal langsam ausgeschlichen, niemals einfach absetzten!!!!! Seit Januar 2006 behandeln wir Ashley nur noch rein homöopathisch. Wir hatten 2005 - 14 Anfälle und 2006 - 5 Anfälle.
Was ich ebenfalls nur empfehlen kann, ist ein Tagebuch zu schreiben, zu jedem Anfall(Dauer, Tageszeit) evt. Umstände und so verrückt es klingt vielleicht auch Wetter und Mond aufschreiben. Es hilft einem selber, sich diese Gedanken von der Seele zu schreiben und man findet ggfs. Gemeinsamkeiten, die einem THP, Tierarzt oder einem selber bei der weiteren Behandlung zu helfen.
Ashleys Anfälle sind zwar immer noch sehr traurig, aber nicht mehr so schlimm wie beim ersten Mal. Manchmal kommt sie vorher zu uns und kuschelt sich an, auf den Spaziergängen trägt sie oft ein Geschirr, für den Fall, dass sie uns nicht erkennt und wir sie dann nicht am Halsband zerren müssen, ihr Freiraum geben können bis sie sich an uns erinnert. Während des Anfalls streicheln wir sie und reden beruhigend auf sie ein, ansonsten passen wir nur auf, dass sie sich nirgends verletzen kann.
Zwischen den Anfällen ist sie ein ganz normaler Hund, lustig lebensfroh wir nehmen sie auch weiterhin überall mit hin, wir machen Agility, Beschäftigung für und mit vielen Hunden, wir haben nun auch mit Dogdance angefangen, was sie unglaublich schnell lernt.

Meist bekommen die Hunde die Anfälle nachts oder kurz nach dem aufstehen, sie dauern dann ein paar Minuten, ggfs. kann sich auch ein weiterer Anfall anschließen. Wenn ein Hund mehrere Anfälle hintereinander hat, oder eine richtige Anfallsserie ist das eine extreme Belastung für das Herz und den Stoffwechsel (vermehrter Hunger und Durst danach sind üblich) und dies kann dann zum Tode führen. Für so einen Notfall haben wir Diazepan im Hause das dann notfalls verabreicht werden kann um die Serie zu unterbrechen.
Fazit: Es ist eine Krankheit, die man mit allen Mitteln und Vernunft bekämpfen muss, es gibt leichtere Fälle so wie wir es haben, und es gibt schwere Fälle wenn der Hund z.b. mehrere Anfälle an einem Tag hat, aber man sollte den Mut nie verlieren. Sicherlich haben wir noch viel Glück, es gibt viel schlimmere und dramatischere Fälle, aber es gibt vieles das man versuchen kann (Futter, Gesundheitsplanung usw.) bevor man seinen Hund wirklich einschläfern muss.
Für uns hat sich der Slogan bewahrheitet „Epi-lepi aber happy“.
Alles Gute
Anikó Weiß mit Ashley

(Ashley ging am 21.02.2008 im Alter von 5 Jahren und 9 Monaten wegen eines Status epilepticus, aus dem sie nicht mehr herauskam, über die Regenbogenbrücke)



( Fango mit 14 Jahren - fotografiert von Eva Hammerschick)

(Fango im Alter von 14 Jahren, fotografiert von Eva Hammerschick)

Fango vom Isarflimmern, *25.06.2004, im Alter von 13 Jahren fotografiert von seiner Besitzerin Eva Hammerschick. Viele Bilder der jungen Hobbyfotografin sind auch auf ihrer facebook-Präsenz unter https://www.facebook.com/EvaHammerschickFotografie/ zu finden

a) Allgemeine Infos zu Gelenkerkrankungen beim Kromfohrländer:







(Charly -Deibel- von der Heidehummel) (Crazy Jumpers Linos im Hundebuggy)



Die obigen Bilder (links und rechts außen) zeigen geschwollene Carpalgelenke von Kromi-Hündin Aysha von der Heidehummel, wie sie bei Arthrose und Polyarthritis (= Form der Autoimmunerkrankung) auftreten. Die langjährigen Entzündungen in den Gelenken mit den damit verbundenen Schonhaltungen führten im Laufe der Jahre zu deformierten Vorderläufen .



Verband und "Schutzanzug" nach Kreuzband-OP

Kreuzband-OP-Narbe





und war für Charly angenehmer als der klassische Plastikkragen


Massagen



(Mit freundlicher Genehmigung von: www.mofilm.de )
Der nachfolgende Bericht über die Goldakupunktur bei der Kromi-Hündin Deetje vom Tüskendoor wurde uns freundlicherweise von der Kromi-Züchterin Christa Steinbrink ( Zwinger vom Steenbrook ) zur Verfügung gestellt.
Goldakupunktur - Februar 2012
Ein entscheidener Tag für Deetje
Anstatt Deetje wegen ihrer Arthrose den Rest ihrer Tage mit Schmerzmedikamenten vollzudröhnen, wollte ich zuvor die Möglichkeit der Goldimplantation ausprobieren.Ob es ihr wirklich helfen wird??? Dazu später mehr!
Tierärztliches Zentrum für Gold-Akupunktur
Im Wartezimmer beim Spezialisten für Goldakupunktur Dr. Schulze in Kamen.
Fürsorglich wird Deetje nach dem Eingriff von der Tierarzthelferin umsorgt.
Von der Schlafspritze noch etwas benommen.......
...wird sie zum Aufwachen auf eine gemütliche Decke gelegt
Knie und Ellenbogen
Einstichstellen Knie außen...............und......................Knie innen
Einstichstellen Ellenbogen außen............und.................Ellenbogen innen
Deetje nach der Goldakupunktur Zuhause
Und wie geht es weiter!?
In wenigen Fällen kann es schon innerhalb weniger Tage nach der Goldakupunktur zur vollständigen Schmerzfreiheit kommen. Der überwiegende Teil aber; und das sind ca. 70% der Tiere, tritt die Wirkung nach ca. 4 bis 6 Wochen ein.
Manchmal benötigt ein Hund aber auch einige Monate....
e) Ausführungen zur Ellbogendysplasie (ED) beim Kromfohrländer
Wie oben bereits ausgeführt, kommt die Ellbogendysplasie (ED) -auch als Ellenbogendysplasie bezeichnet- beim Kromfohrländer immer wieder einmal vor.
Ellbogendysplasie ist ein Sammelbegriff, unter dem verschiedene erbliche Entwicklungsstörungen beim Wachstum des Ellenbogengelenks zusammengefasst werden. Dies bedeutet, dass Ihr Kromfohrländer bei einer vorliegenden ED je nach Erscheinungsbild und Ausprägung aller Wahrscheinlichkeit nach eine Diagnose mit einer oder mehrerer der folgenden Bezeichnungen bekommen wird:
- Osteochondrosis dissecans (OCD) des inneren Rollkammes des Humerus
- Fragmentiertes Koronoid (FCP)
- Isolierter Processus anconeus (UAP)
- Mediales Kompartmentsyndrom Ellbogen-Inkongruenz
Doolittle vom Großoberfeld (* 27.01.2006 - 011.11.2017) mit kühlenden Quark-Umschlägen an den Vorderläufen, Diagnosen: Mediales Kompartmentssyndrom, Patellaluxation und autoimmune Polyarthritis
Ob ein Kromfohrländer eine ED entwickelt und welchen Verlauf die Erkrankung nimmt, hängt vermutlich von verschiedenen Faktoren ab. - So wird z.B. diskutiert, ob ein zu schnelles Wachstum im Welpenalter durch zu energiereiches Welpenfutter eine Rolle spielen könnte. Gesichert scheint jedoch zu sein, dass die erbliche Komponente bei Hunden generell am wichtigsten für die Entstehung der Ellbogendysplasie ist. Der Erbgang ist offenbar komplex und nicht jeder Kromi, dessen Elterntiere eine ED-Diagnose bekommen haben, entwickelt auch selber eine ED. Umgekehrt können allerdings Elterntiere, die selber ED-frei sind, die Anlage vererben und erkrankte Nachkommen bekommen. Bei manchen Linien lassen sich familiäre Häufungen von an ED erkrankten Kromfohrländern beobachten, so dass die Zuchtverbände an ED erkrankte Tiere in ihren Gesundheitsaufzeichnungen erfassen. Diese Daten sollten bei Zuchtplanungen und der Weiterentwicklung von Zuchtstrategien mit einbezogen werden.
Vielfach zeigen an ED erkrankte Kromfohrländer schon im Alter von ca. 3 Jahren vorübergehende Lahmheiten und Schonhaltungen ohne dass eine Ursache dafür gefunden wird. Gerade im Frühstadium wird eine ED häufig übersehen. Gesicherte Diagnosen werden oftmals erst nach einer Computertomographie (CT) gestellt. Auch eine Arthrose in den Ellenbogengelenken ist oftmals eine Folgeerscheiung einer vorliegenden ED.
Je nach Entwicklung und Fortschreiten der ED wird vielfach eine Operation von betroffenen Ellenbogengeleken erforderlich. Auf der Homepage unseres Zuchtvereins ProKromfohrländer ist an dieser Stelle ein Bericht zu einer solchen OP beim Kromfohrländer veröffentlicht.
Die obigen Bilder zeigen Doly nach der Operation
Die Besitzer von Doolittle vom Großoberfeld, der an ED, Patellaluxation und auch an Polyarthrits -einer Autoimmunerkrankung- erkrankt war, haben auf ihrer Homepage die Krankheitsgeschichte von Doly sehr gut dokumentiert, so dass wir gerne auf diese Ausführungen hinweisen möchten, die Sie unter dem folgenden Link finden können:
Doolittles Krankheitsgeschichte
Das nachfolgende Video zeigt Doly bei der Physiotherapie auf dem Wasserlaufband:
Seit wenigen Jahren gibt es auch eine unter dem Namen "PAUL" praktizierte neue OP-Methode, von der betroffene Kromi-Besitzer uns schon positive Rückmeldungen gegeben haben. Unter den folgenden Links sind Ausführungen zu dieser Methode zu finden:
http://www.mueller-heinsberg.de/html/ellbogendysplasie_paul.html
http://www.yourdogmagazin.at/11544-2/
Auch in dieser Praxis machten betroffene Kromi-Besitzer gute Erfahrungen:
( Glatthaarkromi Charly wurde in den Wochen nach der ED-Operation viel mit Intelligenzspielzeug beschäftigt)
In Anbetracht der von-Willebrand-Problematik in der Rasse der Kromfohrländer empfehlen wir -sofern noch nicht durch den Züchter Ihres Kromis geschehen- vor einer Ellenbogen-OP eine Testung auf die von-Willebrand-Erkrankung durchführen zu lassen, um bei Vorliegen dieser Erkrankung entsprechende Vorsorgemaßnahmen während und nach der OP (z.B. Vorrätighalten von Blutplasma und Anlegen von Druckverbänden) durchführen zu können, um übermäßige Blutungen und Komplikationen zu vermeiden.
Nachfolgend ein exemplarischer Befund von einer betroffenen Kromi-Hündin:
Anamnese |
Eine erfolgreiche ED-OP, ein guter Heilungsverlauf und anschließende physiotherapeutische Anwendungen bringen den betroffenen Kromfohrländern, i.d.R. eine wesentlich verbesserte Lebensqualität zurück.
f) Bericht zur autoimmunen Polyarthritis bei Carat -Destiny- bi de Uihlenstraat
Carat -Destiny- bi de Uihlenstraat
Geb. 18.07.2010 / 7Jahre
Dies ist unsere Geschichte die hoffentlich andern hilft, schneller zu einer Diagnose zu kommen, damit nicht so viel Zeit vergeht, Schmerzen für den Hund, Gedanken an Einschläfern und natürlich auch Kosten entstehen….
Im Januar 2017 bekam Destiny eine kleine kahle Stelle am Ellbogen vorn, die von alleine abheilte. (ca. 20ct Stück groß) Später tauchten diese Verkrustungen immer wieder in Intervallen im Ohr auf von ca. 4Wochen, die aber auch von alleine immer wieder abheilten. Kein Jucken auch nicht ansteckend. Es wurde ein leichter Milbenbefall vermutet der alleine heilte.
Dann hat alles im April 2017 angefangen, ohne ersichtlichen Grund konnte Destiny vorne rechts nicht mehr auftreten. Es wurde 1x Metacam gegeben und alles war gut. Also wohl nur verstaucht.
(Video von Mai 2017)
Anfang Mai plötzlich wieder auf derselben Seite, wieder ohne Grund, konnte sie ihr rechtes Bein nicht mehr aufsetzen. Es ging zum TA, das Bein wurde geröntgt und auf dem Bild konnte man eine Veränderung der Elle und Speiche sehen. Diagnose: Verdacht auf Knochenkrebs, Überweisung an eine TK, Metacam auf Dauer verordnet. Durch das Metacam hörte das Humpeln auf, allerdings fing sie trotz der Medikamente plötzlich hinten links an zu lahmen. In der TK wurde dann ein CT vom Rücken gemacht, es wurden beide Vorderbeine geröntgt, Biopsie der Veränderung am Vorderbein, ebenso von den stark vergrößerten Lymphknoten an beiden Hinterbeinen. Das Ergebnis war in allen Fällen ohne Befunde, kein Krebs, keine Bandscheibe, keinerlei andere Knochenveränderungen. Ein großes Aufatmen und als Diagnose: sehr starke Entzündung im Vorderbein 8-10 Wochen Metacam.
Leider baute Destiny weiter ab, sie frisst schlechter, bekommt immer stärker Probleme auf der Hinterhand wenn sie z. B. Aufstehen möchte. Allgemein sieht man ihr an das es ihr nicht gut geht. Also wieder Termin in der TK. Es wird die Hinterhand/Hüfte untersucht. Lymphknoten weiterhin geschwollen. Diagnose Adduktorenzerrung.
Destiny schläft viel, nimmt weiter ab, frisst immer schlechter. Dies alles wird auf das Metacam geschoben, sie wird apatisch. Dann bekommt sie Fieber. Termin bei TA Untersuchung des Rückens. Diagnose: Cauda Equina, wir sollen MRT Termin machen. Ich habe meine Zweifel, wegen des Fiebers u.a. Ich lasse noch ein Blutbild machen, teste auch auf Anaplasmose und Borreliose. Blutergebnisse ok, Borreliose ohne Wert, Anapl. liegt bei 4, lt. TA erst ab 8 liegt eine Anapl. vor.
Außerdem suche ich mir Hilfe bei einer THP. Diese untersucht den Urin und stellt fest das der Eiweißwert erhöht ist, tastet den Bauch ab in der Nierengegend reagiert Destiny sehr empfindlich.
Parallel dazu auch noch Physiotherapie besucht, Verspannungen und Blockaden gelöst. Desti müsste wieder gut aufstehen und laufen können. Man sieht ihr aber die Schmerzen an und es wird auch nicht besser.
Da THP und Physio und ich nicht ganz an die Diagnose Cauda Equina glauben, Desti Fieber hat trotz Antibiotika wieder Termin in der TK zum Ultraschall.
Inzwischen ist Destiny in kurzer Zeit von 12,8kg auf 11,7kg runter. In der TK wird nochmal eine Rückenuntersuchung gemacht, Temperatur bei 40Grad, Ultraschall zeigt eine Tennisballgroße Zyste am Eierstock. Wir sind froh endlich den Verursacher gefunden zu haben. Destiny wird einen Tag später operiert.
Wir lassen sie kpl. kastrieren. Pathologie Ergebnis es handelt sich um eine mit Eiter gefüllte Zyste, Gewicht 11.4kg.
Ein paar Tage später ist das Fieber wieder da, Wundwasseransammlung, Husten aber mit Medikamenten usw bekommen wir auch das in Griff. Es sollte aufwärts gehen.
Ende August ist sie endlich Fieberfrei, die Lymphknoten in den Hinterbeinen werden kleiner.
Es geht ihr besser, es gibt gute und schlechte Tage. Plötzlich tritt das Humpeln auf, inzwischen auch wieder vorn rechts, hinten links und/oder rechts. Wenn sie läuft geht es meist besser. Beim Aufstehen immer noch Probleme. Hochspringen ist Tagesform abhängig, einen Moment geht es, halben Tag später fehlt die komplette Kraft und sie liegt.
1x Tag Spaziergang mehr geht nicht, der Rest des Tages wird dann meist verschlafen, sie scheint gealtert zu sein. Probleme beim Aufstehen weiterhin und im liegen strampelt sie hinten links mit dem Bein, wie wegstrampeln, findet mit dem Bein keine Ruhe.
Wir wollen ihr und uns etwas Ruhe gönnen und nicht schon wieder zum TA. Ende September ein warmer Tag und sie kann auf 3 von 4 Beinen nicht wirklich auftreten. An beiden Vordergelenken kann man deutlich sehen das sie geschwollen sind. Jeder Tag ist anders. Besser dann wieder total schlecht.
Durch Britta bekomme ich die Information das Destinys Vater eine Autoimmunerkrankung und bereits verstorben ist, außerdem äußert sie das erstemal den Verdacht Polyathritis. Ich google das mal im Internet und auch wenn doch sehr viel passt, möchte ich das nicht glauben.
(Video und Bild aus Oktober 2017)
Anfang Oktober machen wir einen Termin bei Dr. Fleig./TK Bielefeld. Destiny wiegt inzwischen unter 11 kg und wirkt müde und schlapp. Es fallen sofort die geschwollen Gelenke auf, es werden nochmal Blutuntersuchen auf ANA (Autoimmun) gemacht, Ergebnis negativ. Auch die Schübe an den Ohren sind ein Hinweis an eine Autoimmunerkrankung. Am Ende bleibt uns nur eine Punktion der Gelenke.
Die Flüssigkeit ist trüb und was auf Entzündung hinweist, kein Blut in der Flüssigkeit somit liegt keine von außen bedingte Verletzung vor.
Diagnose: AI Polyathritis.
Bisher war es immer sehr wichtig das Destiny vorher noch kein Cortison bekam, sonst verfälscht es die Werte. Jetzt bekommt sie Cortison in einer mittleren Dosis, da dies nicht reicht wird es erhöht auf 25mg/pTag. Weitere Kontrollbesuche und das Cortison wird langsam runtergefahren, jetzt liegen wir bei 5mg pro Tag. Außerdem bekommt sie auch als Dauergabe Azathriopin 25mg pro Tag und noch einen Magenschoner.
Heute im März 2018 geht es wieder richtig gut. Sie ist ein lebenslustiger Hund wieder, läuft springt und ist frech und laut wenn ihr was nicht passt, was oft der Fall ist.
Das Fell hat sich verändert, sicherlich auch durch die Kastration, die Haut verändert sich zu Pergamentartig, und die Macken an den Ohren, sind leider inzwischen dunkel geworden. Wir müssen drauf achten das sie nicht unbedingt krank wird, durch beide Medikamente wird das Immunsystem runtergefahren und das Cortison sorgt auch für Dauerhunger, aber wir haben unsere verrückte Maus wieder und egal wie lange, wir machen das Beste daraus. Sicherlich war z.B. die Zyste am Ende ein Zufallsbefunde der rechtzeitig erkannt wurde, aber es wäre bei der Suche nach der Ursache eine große Hilfe gewesen wenn wir eher erfahren hätten das auch ihr Vater eine AI hatte. So hätten wir schon eher den Verdacht beim TA geäußert und vielleicht hätten wir dann doch etwas Zeit und vor allem Schmerzen uns allen ersparen können.
Viele Grüße von Destiny, Joice
Und Fam. Weiß
Nachtrag 5.6.18
Inzwischen hat Desti sich einen Zeh gebrochen der sehr langsam nur wieder heilt, da das Cortison das Knochenwachstum hemmt. Da es aber ein äußerer Zeh ist, und sie keine Probleme hat lassen wir es auch ohne Verband von alleine heilen. 3 Wochen Verband und die Haut veränderte sich deutlich, die Wolfkralle entzündete sich.
Ende des Jahres wird ein aktuelles Blutbild gemacht.

(Verband nach Krallenverlusten)

( Muskelschwund -Myositis- am Kopf, auch andere Bereiche des Körpers sind oft betroffen)

(kahle Schwanzspitze im Frühstadium)

(Entzündungen im Maul)

(Ein AI-kranker Jungrüde an einem seiner guten Tage. Die Bilder von den schlechten Tagen stellen wir hier bewusst nicht ein)

( Blutige Schwanzspitze - zu dem Zeitpunkt noch behaart )
- als systemübergreifende Erkrankung der Systemische Lupus erythematodes (SLE), bei dem neben Haut-, Gelenk- und Blutsymptomen auch innere Organe betroffen sein können. Des Weiteren wird auch allgemeiner Muskelschwund im Zusammenhang mit dem Systemischen Lupus erythematodes beobachtet, wobei als Begleiterscheiung ein Rückgang der Kiefer- und Kopfmuskulatur auftreten kann. Dies wird als Kaumuskelmyositis bezeichnet und bedarf schnellstens einer Behandlung. Die Schwester unserer Amelie ist leider im Rahmen einer Kaumuskelmyosits frühzeitig verstorben.
- als Erkrankung der Haut der Diskoide Lupus erythematodes,
- als Erkrankung der Muskulatur, mit einer damit oftmals verbundenen Speiseröhrenlähmung bzw. –erweiterung (Megaösophagus), die u.a. zu Erbrechen führt, Myasthenia gravis. Auch wechselnde Lahmheiten werden bei dieser Form der AI vielfach beobachtet.
- als Erkrankung des Bewegungsapparates die rheumatische Arthritis bzw. Polyarthritis, die ebenfalls zu wechselnden Lahmheiten führen.
- als Bluterkrankungen die autoimmunhämolytische Anämie, bei der die roten Blutkörperchen durch Antikörper zerstört werden, und die autoimmuninduzierte Thrombozytopenie, bei der die Blutplättchen betroffen sind, was Gerinnungsstörungen und Blutungsneigungen zur Folge hat. Diese beiden Krankheiten können auch gemeinsam auftreten (Evans-Syndrom). Als Begleiterscheinung zur AIHA kann es auch zur Lungenembolie bzw. einem Lungenemphysem kommen. Da die Symptome sehr den Symptomen einer Vergiftung ähneln, versterben die betroffenen Hunde oftmals vor der Erstellung der richtigen Diagnose, so dass hier vermutlich eine hohe Dunkelziffer vorliegt.
- als Lebererkrankung die autoimmune Hepatitis, welche auch im Zusammenhang mit SLE auftreten kann.
- als Erkrankung der Krallen und des Nagelbettes die symmetrische lupoide Onychodystrophie (SLO), in deren Rahmen Krallenverluste und Nagelbettentzündungen auftreten.
- die autoimmune Thyreoiditis bei der das Gewebe der Schilddrüse durch die Autoimmunkrankheit zerstört wird und zu einer autoimmun bedingten Schilddrüsenunterfunktion (SDU) führt, welche bei Kromfohrländern sogar besonders häufig anzutreffen ist. Die Symptome, die bei der Schilddrüsenunterfunktion auftreten, sind sehr mannigfaltig und auch die kahle Schwanzspitze ist im Rahmen der SDU möglich. Da Autoimmunerkrankungen oftmals systemisch sind, kann auch die Zerstörung des Schilddrüsengewebes im Rahmen dieser systemischen AI vorliegen. Im Gegensatz zu einer nicht autoimmun bedingten SDU helfen die Schilddrüsenmedikamente bei einer autoimmunbedingten SDU nur vorübergehend, indem sie die durch die Gewebezerstörungen bedingte Unterfunktion ausgleichen oder einbremsen. Langfristig können aber immer mehr Symptome einer Autoimmunerkrankung hinzukommen und welche nur durch die Behandlung auf eine Autoimmunerkrankung (mit Cortison und / oder Immunsuppresiva) in den Griff zu bekommen sind. Gute Informationen zur SDU findet man auch auf der Homepage der Tierklinik Birkenfeld.
- verschiedene Pemphigus Erkrankungen, welche mit Pustelbildungen verbunden sind. Die Diagnose ist bei Pemphigus mittels Biopsien und Hautgeschabseln relativ gut zu stellen. Wichtig ist eine Abgrenzung zu anderen nicht autoimmun bedingten Hautproblemen. Eine sehr gute Seite mit einem Überblick zu diversen Hauterkrankungen ist die Homepage der Tierarzpraxis Dr. Löwenstein, die sich auf Dermatologie spezialisiert hat.
(Auch die AI-Gelenkerkrankung Polyartrhitis ist für die betroffenen Kromis und ihre Besitzer belastend. Es tut einfach weh, mit anzusehen , wenn ein so lebensfroher Hund wie der Kromfohrländer bereits mit 6 oder 7 Jahren große Schmerzen bei Bewegungen zeigt)


(Pemphigus - Pusteln im Ohr einer betroffenen Kromi-Hündin und auf dem Rücken eines betroffenen Kromi-Rüden)
Da die Autoimmunerkrankungen so vielfältig sind, ist die Diagnose entsprechend schwer und oftmals leider gar nicht möglich. Als Diagnosemöglichkeiten stehen unter anderem der ANA-Test (Bluttest auf antinukleäre Antikörper), der Coombs-Test (wird bei den Blutformen angewandt), die Bestimmung von Rheumafaktoren bzw. Punktion der Gelenke mit Untersuchung der Gelenkflüssigkeit (bei der Gelenkform), der Acetylcholin-Rezeptoren-AK Test und eine immunfluoreszenz-mikroskopische Untersuchung von Gewebeproben (Biopsie) zur Verfügung. Auch die Überprüfung der Schilddrüsenwerte ist anzuraten. Leider hat sich in der Vergangenheit aber immer wieder gezeigt, dass viele Diagnosemöglichkeiten unzuverlässig sind, so dass auch bei einem negativen Ausfall der Tests eine AI vorliegen kann. Vielfach wird dann auf eine diagnostische Therapie mittels Cortison zurückgegriffen. Dies bedeutet, dass dem Hund über einen gewissen Zeitraum Cortison verabreicht wird. Wichtig ist, dass bei einem Verdacht auf AI mit einer hohen Dosis begonnen wird. Klingen die Krankheitssymptome unter der Cortisongabe ab und kommen nach der Absetzung des Medikaments wieder, so besteht ein starker Verdacht auf AI. Da das Cortison als solches gerade auch bei Naturheilkundlern nicht unumstritten ist, scheut jedoch so manch ein Hundehalter diese Form der Diagnose. Allerdings muss ich mittlerweile auch sagen, dass das Cortison schon so manchem Kromi das Leben gerettet hat.



(Pemphigus Pusteln im Frühstadium an den Beinen eines betroffenen Kromis)

( auch mit AI gibt es immer wieder auch gute Phasen )

(Entzündeter Gaumen und Zahnfleisch)



(Pemphigus im Frühstadium unter dem Bauch - bitte NICHT verwechseln mit einer Grasmilbenallergie oder Pickelchen im Welpenahlter, die sehr ähnlich aussehen. Bei Pemphigus sind auch noch andere Bereiche des Körpers betroffen. Eine Diagnose und Abgrenzung zu harmloseren Ursachen kann per Hautgeschabsel bzw. Biopsie erfolgen)
- schlecht heilende Wunden (Wundheilungsstörungen)
- häufigere Nagelbettentzündungen, die teilweise auch mit einem Krallenverlust verbunden sein können
- länger andauernde Entzündungen der Mundschleimhaut und/oder der Lefzen. Hiermit verbunden ist oftmals ein charakteristischer unangenehmer Mundgeruch, der an Metall erinnert. Auch ein vermehrter Speichelfluss (verklebte Barthaare) und eine vermehrte Zahnsteinbildung wurden in diesem Zusammenhang schon beobachtet (siehe Bild unten). Der bei einem gesunden Hund waschbrettartig aussehende Gaumen, ist bei an AI-erkrankten Hunden oftmals von glatter Struktur (siehe unten).
- Entzündungen oder Geschwüre an den Lidrändern und/oder am After
- Entzündliche Pusteln oder Blasen, die anschließend verkrusten können
- Eine kahle Schwanzspitze, die auch offen (= entzündet bzw. blutig) sein kann. Gerade im Anfangsstadium der AI wird dieses Symptom oftmals übersehen, da die kahle Schwanzspitze von längeren Haaren verdeckt sein kann. Um die Schwanzspitze richtig betrachten zu können, sollte man die Haare beiseite ziehen (siehe Bilder unten). In einem späteren Stadium der AI kann die Schwanzspitze von oben herab schwarz werden und absterben (= Schwanzspitzennekrose). Manchmal ist dann eine Amputation der Schwanzspitze erforderlich.
- Kahle, entzündete Ohrränder, die ebenfalls schwarz (nekrotisch) werden können und anschließend „verledern“ (siehe Bild unten)
- Geschwollene Ohrränder
- Wechselnde Lahmheiten, ohne dass man einen Grund dafür finden würde, teilweise auch verbunden mit einer schmerzhaften Schwellung der Gelenke
- Häufiges Erbrechen, ohne dass ein anderer Grund hierfür gefunden werden könnte
- Immer wieder blutige Durchfälle
- Unerklärlicher Fellverlust. Markante Stellen hierfür sind der Gesichtsbereich und die „Hosen“ an den Hinterbeinen
- Geschwollene Lymphknoten
- Immer wiederkehrende und häufige Infekte (z.B. Mandelentzündungen, Gebärmutterentzündungen, Bindehautentzündungen, Blasenentzündungen, Magen-Darm-Probleme). Ab und zu mal ein Infekt im Welpenalter ist normal (Kinderkrankheiten), aber wenn es immer wieder und häufig zu Infekten kommt, so sollte man seinen Tierarzt auch mal auf die Möglichkeit einer Autoimmunerkrankung ansprechen.
- Muskelschwund ggfs. auch in Verbindung mit einem sogenannten "Fuchsschädel", der bei einer Kaumuskelmyositis auftritt. Die Hunde wirken auf ihre Besitzer dann zunächst wie frühzeitig gealtert. Sie haben oftmals auch Schwierigkeiten beim Kauen und mit der Nahrungsaufnahme.
- Schluckstörungen, Röcheln, Rückwärtsniesen
Nur in den seltensten Fällen liegen alle diese Symptome gleichzeitig bei einem einzelnen Hund vor. Auch die kahle Schwanzspitze ist nicht bei jeder AI vorhanden. Vielmehr tritt die "klassische" kahle Schwanzspitze meistens bei den Kromis auf, die unter systemischen Lupus (SLE) oder einer autoimmunen Schilddrüsenunterfunktion leiden.
Auch ist es so, dass sich die Autoimmunerkrankung an der persönlichen Schwachstelle eines einzelnen Tieres manifestiert. Das kann sogar bei Wurfgeschwistern bedeuten, dass in ein und demselben Wurf zwar mehrere Hunde an AI erkranken, diese jedoch unterschiedliche Diagnosen erhalten, was jedoch nicht verwundert, da es sich bei Autoimmunerkrankungen oftmals um sytemische Erkrankungen handelt. Auch bei Amelie und ihren Wurfgeschwistern ist dies so: Eine Schwester von Amelie hat ausfallende Krallen und dementsprechend die Diagnose SLO bekommen. Eine weitere -mittlerweile verstorbene- Schwester war von Kaumuskelmyositis betroffen und unsere Amelie hat eine vermutlich autoimmun bedingte Leberhepatitis bekommen.
(abgebrochene Krallen mit Nagelbettentzündungen) (beginnender Haarausfall am Schwanz)
Sofern Sie Symptome bei ihrem Kromfohrländer feststellen, sich unsicher sind oder sich durch den Züchter nicht offen und ehrlich beraten fühlen, können Sie mich -wie oben bereits ausgeführt- gerne unter familienkromi@web.de kontaktieren oder sich unter dem Link http://www.carookee.de/forum/autoimmun im sogenannten AI-Forum anmelden. Auch Kromfohrländer mit Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Ellenbogendysplasie (ED), Arthrose und unerklärlichen Lahmheiten sowie krebskranke Kromis sind dort Herzlich Willkommen.
(Haarausfall mit Hautpartikeln bei Pemphigus)
*click* zurück zum "AI-Menü"
- Bilder von kahlen Schwanzspitzen
- Bilder von entzündeten Lefzen, Zunge und Gaumen
- Bilder von Ohrrandnekrosen bzw. entzündeten Ohrrändern
- Bilder von entzündeten Gelenken
- Bild Kaumuskelmyositis
- Video Bewegungsstörungen
- Videos Schluckstörungen


Verklebte Haare im Maulbereich und entzündete Lefzen

Entzündungen im Maul. Besonders gut zu erkennen ist hier auch der glatte Gaumen


Hier kann man gut die waschbrettartige Struktur eines gesunden Gaumens erkennen


die Besitzer zur Linderung der Symptome aufgetragen hatten). Die Ohrränder sind verledert.








Brody mit hängender Rute ohne Muskelkontrolle Brody im gesunden Zustand :-)


(erhöhte Fütterung) (schlecht heilende Wunde am Bein)
*click* zurück zum "AI-Menü"
Eine genaue Diagnose der AI gestaltet sich oftmals schwer. Vielfach werden nur häufig vorkommende Sekundärinfektionen durch Bakterien oder Pilze, temporäre Lahmheiten oder Infektionen diagnostiziert, welche dementsprechend mit Antibiotika, Antimykotika oder Schmerzmitteln behandelt werden. Die Linderung der Symptome ist jedoch nur kurzfristig, da durch die Antibiotikagabe und anderen Medikamente nur die Sekundärinfektionen bzw. Symptome und nicht die Autoimmunerkrankung als solches bekämpft werden können.
(Eine blutige Schwanzspitze kann durch eine umgedrehte Einwegspritze ohne Kolben geschützt werden)
Die Autoimmunerkrankungen treten in verschiedenen Altersabschnitten (Hunde jedweder Altersklasse können betroffen sein) und verschiedenen Ausprägungen auf. Besonders heftige Krankheitsverläufe werden vor allem bei den Kromfohrländern verzeichnet, die im Alter unter 2 Jahren erkranken. Manchmal „schlummert“ die Anlage zu einer AI aber auch jahrelang völlig symptomlos in einem Hund bis sie durch irgendeinen Auslöser dann ausbricht. Solche Auslöser können Impfungen, Stress, Unfälle, Operationen, Trächtigkeiten oder auch andere Dinge sein. Ein mir bekannter Junghund, bei dem eine impfinduzierte Vaskulitis diagnostiziert wurde, entwickelte die Symptome (entzündetes Maul, Nagelbettentzündungen, Erbrechen, kahle Schwanzspitze) ab dem Alter von 4 Monaten mehrere Wochen nach einer Tollwutimpfung. Ein weiterer mir bekannter Rüde entwickelte AI-ähnliche Symptome (Ohrspitzennekrosen, kahle Schwanzspitze, wechselnde Lahmheiten) nachdem er im Alter von 8 Jahren kastriert wurde. Wie gesagt: Die Anlage zu dieser Krankheit muss schon vorher in dem Hund sein! Bei Hunden, die keine Anlageträger sind, ist der Ausbruch einer AI aufgrund der o.g. Dinge unwahrscheinlich.

(geschützte Schwanzspitze, manchmal hilft aber nur noch eine Amputation)


Die obigen Bilder zeigen eine Pemphigus Pemphigus-Erkrankung beim Glatthaarkromi. Links während eines akuten Krankheitsschubes und rechts nach dem Abklingen der Symptome unter der Therapie mit immunsuppressiven Medikamenten.

(Beginnender Megaösophagus bei Basta-Franklin vom Kreuzviertel mit Myastenia gravis)

(Haarausfall mit Hautpartikeln bei Pemphigus)
Für Kromi-Besitzer, aber auch die Besitzer von Hunden anderer Rassen, bei deren Hunden ein Verdacht auf AI besteht, deren Hunde kahle Schwanzspitzen haben und/oder andere AI-Symptome zeigen bzw. bei deren Hunden eine AI-Diagnose vorliegt, gibt es ein spezielles, nicht öffentliches AI-Forum, in dem man sich in Ruhe austauschen kann. Auch Tiermediziner sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Das Forum ist unter dem folgenden Link zu erreichen: http://www.carookee.de/forum/autoimmun
Infos / Meldungen über kranke Kromfohrländer nehme ich auch gerne unter der folgenden E-Mail-Adresse entgegen: familienkromi@web.de
Ihre Meldungen helfen mir, auch weiterhin gut informiert als Ansprechpartnerin für Bestitzer von erkrankten Kromfohrländern zur Verfügung zu stehen.
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Der Rassezuchtverein der Kromfohrländer (RZV) und auch der Verein ProKromfohrländer eV sind sehr bemüht um die Zucht gesunder Kromfohrländer. Damit durch Zuchtlenkungsmaßnahmen gesunde Kromfohrländer gezüchtet werden können, werden sowohl durch den RZV als auch durch ProKromfohrländer e.V. jährlich bundesweite Fragebogenaktionen durchgeführt, in deren Rahmen turnusmäßig die Besitzer aller im RZV und bei ProKromfohrländer eV gezüchteten Kromfohrländer angeschrieben werden. Auch bei dem Schweizer Kromfohrländer Club und dem finnischen Rassezuchtverein, gibt es Gesundheitsumfragen.
Die entsprechenden Gesundheitsfragebögen sollen nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich ausgefüllt und zurückgeschickt werden und zwar auch dann, wenn der eigene Hund gesund ist. Nur durch die Mithilfe aller Kromfohrländerbesitzer ist es möglich, riskante Verpaarungen zu vermeiden, damit gesunde Hunde gezüchtet werden können. Jeder, der einen erkrankten Hund hat, weiß wie belastend und auch teuer eine solche Erkrankung werden kann, so dass jeder bemüht sein sollte, mitzuhelfen damit zukünftige Erkrankungen reduziert bzw. vermieden werden können.


a) Allgemeine Infos zur Cystinurie beim Kromfohrländer
b) Erfahrungsbericht eines betroffenen Kromis
a) Allgemeine Infos zur Cystinurie beim Kromfohrländer
Die Cystinurie ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aminosäure Cystin im Übermaß über den Urin ausgeschieden wird. Da das Cystin unter den chemischen Bedingungen, die im Urin vorliegen (saures Millieu), schlecht löslich ist, kommt es bei den erkrankten Tieren zur Bildung von Cystinkristallen, die sich zu mehr oder weniger großen Steinen entwickeln können.
Die Kristalle können im Laufe der Zeit so zahlreich werden, dass sie die ganze Blase ausfüllen. Zudem können sie den Abfluss des Urins über den Harnleiter blockieren, so dass es zu einem gefährlichen Harnstau kommen kann, der im schlimmsten Fall zu einer tödlichen Ruptur der Blase führen kann. Die Steine müssen dann operativ bzw. endoskopisch entfernt werden.
(Aquino -Manni- vom Etzelberg, * 12.04.2009, erkrankte mit 7 Monaten an Cystinurie. OP mit Kastration im Alter von 1 Jahr. Mittlerweile -09/2017- ist er 8,5 Jahre alt und hat keinerlei Probleme mehr)
Prof. Dr. Urs Giger und Prof. Dr. Paula Henthorn von der Universität Pennsylvania (USA) haben im Rahmen ihrer Forschungen nachweisen können, dass beim Kromfohrländer eine Cystinurie vom Typ III vorliegt. Bei diesem Cystinurie-Typ sind nur die unkastrierten erwachsenen Rüden betroffen. Hündinnen erkranken nicht daran.
Von Cystinurie betroffene Rüden haben oft blutigen Urin und zeigen Probleme beim Kot- und Harnabsatz bis hin zum Unvermögen überhaupt noch Urin absetzen zu können. Hier sollte auf jeden Fall eine rasche Vorstellung des Hundes beim Tierarzt erfolgen, um einen gefährlichen Harnstau zu verhindern und zu klären, ob Prostataprobleme, eine Blasenentzündung, Struvitsteine, die bei jungen Rüden recht häufig vorkommen, oder tatsächlich eine Cystinurie vorliegt. Sofern tatsächlich eine Cystinurie diagnostiziert wurde, wird die Kastration der entsprechenden Rüden empfohlen. Einige Zeit nach der Kastration bilden die Rüden keinerlei Steine mehr aus und gelten als klinisch gesund, so dass sie -ggfs. unter Beachtung einer speziellen Fütterung- ein völlig normales Leben führen können. Von einer rein prophylaktischen Kastration ohne medizinische Indikation raten wir hingegen ab!
(Ariko vom fünfzinnigen Hochzeitsturm, * 01.04.2006, Not-OP wegen Cystinurie im Frühjahr 2012, ein munterer 11-jähriger Kromi 2017)
Ob der eigene Rüde eine Disposition zur Cystinurie hat, kann auch schon vor etwaigen Krankheitsanzeichen über eine „COLA“ Testung aus dem Urin kontrolliert werden. Die Buchstaben COLA stehen für C=Cystin, O=Ornithin, L=Lysin, A=Arginin. Gleichzeitig zum COLA-Test sollte eine Sedimentbestimmung des abgenommenen Urins vorgenommen werden, um zu überprüfen, ob sich tatsächlich Cystinkristalle im Urin befinden, denn nicht jeder Rüde mit erhöhten COLA-Werten bildet auch Steine aus, da der COLA-Wert auch durch die Ernährung und das Alter des Tieres beeinflusst wird. Erhöhte COLA-Werte alleine, besagen daher nicht zwangsläufig, dass der entsprechende Rüde auch tatsächlich krank ist, zumal bei unseren Kromfohrländern die COLA-Werte rassespezifisch vielfach erhöht zu sein scheinen.
Falls Ihr Hund erhöhte Werte aufweist, können Sie einige Maßnahmen ergreifen, damit er keine Steine bildet und es nicht zu einem Verschluss des Harnleiters kommt.Durch eine entsprechende Fütterung, die insbesondere eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme des Hundes und eine Reduzierung der Methioninzuführung durch geeignetes Futter anstrebt, kann versucht werden, den Urin des Hundes basisch zu halten, so dass sich keine Kristalle darin bilden können. Die Blase von Rüden mit erhöhten COLA-Werten sollte durch regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen vorsorglich auf Steine untersucht werden. Röntgenbilder alleine reichen zur Feststellung von möglichen Steinen nicht aus!
Hallo Britta! Ich finde es wirklich toll, wie du dich ins Zeug legst und die gesundheitlichen Themen verständlich aufbereitest. Danke für dein Engagement. Was ich aus eigener Erfahrung zur Cystinurie beitragen kann: Der COLA-Test wird ja immer eingeschickt und im Labor untersucht. Das ist eine Sache und okay so. Eine andere Sache ist die Sedimentuntersuchung. Sie sagt ja etwas darüber aus, ob beim Hund bereits real Kristalle vorhanden sind. Als ich Carlson daraufhin untersuchen lassen wollte, ging ich erst einmal zu meinem „normalen“ Tierarzt. Der hat aber kein Labor, deshalb hat er die Urinprobe für die Sedimentuntersuchung ebenfalls ins Labor geschickt. Das ist jedoch fatal! Fatal, weil das zwangsweise zur Folge hat, dass das Sediment erst frühestens nach 12 Stunden (im besten Fall) untersucht wird. Bis dahin haben sich im Sediment aber bereits Kristalle gebildet, die rein vom Stehenlassen des Urins herrühren. Das Ergebnis ist dementsprechend falsch, da diese Kristallbildung eine normale Reaktion des Urins ist und Rückschlüsse auf die Cystinurie deshalb unzulässig sind. Das Labor unterscheidet hier aber leider nicht, warum und weshalb sich da im Urin Kristalle gebildet haben. Der Laborbericht weist hier entsprechend die Kristalle aus und der Tierarzt deutet das (fälschlicherweise) als Indiz für eine Cystinurie. Ein mit der Cystinurie vertrauter Tierarzt (ohne eigenes Labor) würde deswegen auch eine Sedimentuntersuchung ablehnen. Leider gibt es kaum Tierärzte, die damit vertraut sind. Die Sedimentuntersuchung muss also zwingend in einer Tierarztpraxis vorgenommen werden, bei der ein Labor direkt angeschlossen ist, in dem die Untersuchung quasi sofort und zeitnah vorgenommen werden kann. Aber selbst dort wäre es falsch, den Urin erst zu Feierabend abzugeben. Die Urinprobe sollte dort bis zum Mittag abgegeben worden sein, damit die Sedimentuntersuchung noch am SELBEN TAG vorgenommen werden kann. Die Urinprobe selbst sollte vom Halter des Hundes logischerweise ebenfalls erst in den Morgenstunden gesammelt werden und nicht schon am Tag vorher. Ich denke, das kann man gar nicht deutlich genug sagen, weil es sonst zu falschen Diagnosen kommen kann. Schlimmstenfalls glaubt selbst der unerfahrene Tierarzt dem Laborbericht und behandelt auf eine vorhandene Cystinurie und empfiehlt vielleicht sogar fälschlicherweise die Kastration. Das ist meine Erfahrung dazu. Eine entsprechende Untersuchung in einer Tierklinik mit Labor hat hier für Carlson völlig normale und gesunde Werte ausgewiesen. Ich wollte das nur einmal gesagt haben. Ich weiß nicht, ob das nur mir nicht bekannt war. Jedenfalls wusste mein normaler Tierarzt darüber (vorher) ebenfalls nicht Bescheid. Du kannst ja mal überlegen, ob du in deinem Bericht auch darauf hinweist. Ich wollte dir nur meine Erfahrung dazu mitteilen. Liebe Grüße und einen schönen Feiertag Rudi |
Wie oben bereits erwähnt, bilden nicht alle Kromis, bei denen ein erhöhter Cystingehalt des Urins nachgewiesen wird, tatsächlich auch Steine aus. Offenbar wird deren Entstehung auch noch von anderen, bislang nicht genau bekannten Faktoren beeinflusst. Christa Steinbrink -Züchterin des Zwingers vom Steenbrook- berät Sie bei erhöhten COLA-Werten gerne hinsichtlich des weiteren Vorgehens. Auch in unserem Kromi-Forum gibt es einige Bereiche, in denen Informationen zur Cystinurie eingestellt worden sind und Fragen gestellt werden können. Das Forum ist unter dem Link http://www.kromfohrlaender-forum.de zu erreichen. Ein weiterer Bericht des an Cystinurie erkrankten Kromfohrländers Conner von der Paderau ist auf der Hompage seines Bruders Chester von der Paderau veröffentlicht.
Lasse vom Strithorst - kastriert, beschwerdenfrei und ohne Steine im September 2017
27.04.2017
Bei meinem Hund wurde eine genetisch bedingt Stoffwechselstörung diagnostiziert, Cystinurie. Die Aminosäure Cystin, wird, zumindest wenn ich es richtig verstanden habe, im Normalfall durch die Nieren ausgefiltert und dem Körper wieder zugeführt. Der Defekt verhindert dies aber und das Cystin gelangt in den Urin, wo sich Gries bzw. Kristalle und im Endstadium (Nieren)Steine bilden, die die Blase und den Harnweg verletzen und dann blockieren.
Dies betrifft , auch hier, wenn ich es richtig verstanden habe, hormonbedingt, vorrangig oder ausschließlich unkastrierte Rüden.
Die Diagnose ist dahin gehend schlimm, da die einzige wirkungsvolle Therapie die Kastration des Rüden ist, was ich aus gesundheitlichen Gründen zwingend vermeiden wollte. Die Kastration kann als eine von sehr vielen Faktoren eine in Kromfohrländern schlummernde AI Erkrankung triggern, was dann u. U. zu richtig großen Problemen führen könnte.
Zuerst bemerkte meine Tochter und später auch ich, eine rötliche Verfärbung des Urins. Die Blut und Urinuntersuchung ergab aber keinerlei Auffälligkeiten, außer eine sehr geringe Menge Blut im Urin. Steine oder Kristalle wurden nicht gefunden. Der Urin sei klar, der ph-Wert war schwach sauer, Anzeichen für eine Entzündung legen ebenfalls nicht vor. Der TA vermutete daher eine Verletzung durch exzessives Markieren, Lasse hob alle 10 Meter das Bein und presste alles bis auf den letzten Tropfen heraus, was mir auch schlüssig schien.
Die Nachkontrolle war eine Woche später. Der Urin war dieses Mal frei von Blut, dafür war der ph-Wert im basischen Bereich und es hatten sich Struvitsteine gebildet, was ebenfalls schlüssig war, bilden die sich doch in einem basischen Urin. Den Urin mit einer Paste ansäuern, ph-Wert im sauren Bereich halten und die Sache sei ausgestanden. Die Kristalle seien sehr klein und da es kein Blut mehr im Urin gab, verschrieb man mir die Paste und eine Nachkontrolle in 2 Wochen. Über Teststreifen kontrollierten wir dann jeden Abend. Der Urin war stehts im sauren Niveau, alles schien gut zu sein. Am Tag vor der Nachkontrolle mussten wir dann aber Feststellen, dass Lasse bei der Gute Nacht Runde keinen Urin mehr absetzen konnte. Auch am Morgen...nicht. Beim Tierarzt wurde ein Katheter eingeführt und man fand im Urin ... Cystinkristalle, Blut, rote und weiße Blutkörperchen, Spermien ... Diagnose ... Cystinkristalle.
Meine mehrfache Nachfrage ... wirklich und zweifelsfrei Cystinkristalle, mehrmalige und deutliche Antwort ... ja, zweifelsfrei.
Die Ansäuerung des Urins mag die Bildung gefördert haben, werden Struvitsteine im basischen Urin gebildet und lösen sich in sauren Urin auf, entstehen Cystinkristalle vorrangig in leicht saurem Urin, auch hier wieder ... sofern ich das alles richtig verstanden habe.
Dank guter Informationspolitik innerhalb meines Kromi-Vereins (ProKromfohrländer, was wie Schleichwerbung klingt, muss aber an dieser Stelle ganz klar gesagt werden ... Danke für die Unterstützung und Hilfe und die vielen vielen Informationen besonders an Amelie Krom aber auch anderen!) konnte ich recht schnell Nachlesen, was uns hier in etwa erwartet.
Die Tierärztin selbst kannte die Krankheit, war sich aber über Verlauf und Maßnahmen nicht ganz sicher und beriet sich mit dem Kollegen.
Lasse konnte wieder pinkeln und fürs Erste war alles im Lot.
Ein paar Stunden später erhielt ich einen Anruf, die Diagnose wurde noch einmal bestätigt, weitere Maßnahmen …
Ultraschall zur Feststellung der Menge und Größe der Steine und ggf. Entnahme aus Blase und Harnweg, falls zu groß oder zu viele und anschließend eine Kastration. Danach sei der Hund beschwerdefrei.
Dank der Unterstützung unserer Vereinsleitung, vielen Dank an Yvonne Steinborn-Bartsch konnte ich auch recht kurzfristig einen OP-Termin bekommen.
Sofern nichts Unvorhergesehenes passiert, kommt Lasse dann Freitag um 13:00 unters Messer und sofern die OP gut verläuft, Lasse schnell wieder auf die Beine.
( Lasse im April 2017 kurz vor seiner Erkrankung )
28.04.2017
Heute ging es dann zur Operation in die Tierarztpraxis Christina Gansen-Voigt in Hohen Neuendorf. Da die bereits am Dienstag gemachten Röntgenbilder keinerlei Steine oder sonstiges zeigten, lediglich einen Verschluss der Harnröhre durch ein Steinchen, ging man die Sache ganz entspannt an.
Das wirklich tückische war, dass man die Cystinkristalle im Röntgen nicht sieht, wohl aber auf dem Ultraschall. Dementsprechend schockiert war ich dann, als ich die Blase sah. Sie hob sich deutlich ab, und drinnen sah es aus als lägen dort ganz viele kleine Kugeln, oder irgendwie ... Bauklötzer. Jedenfalls war das mein erster Gedanke. Fast die gesamte Blase war damit gefüllt. Ich hatte mit ein paar kleinen Pünktchen gerechnet aber das, ohne das medizinisch wirklich einordnen zu können, schockte mich dann doch.
Und auch das Gesicht der Ärztin ... entspannt / optimistisch sah das nicht aus.
Ich hielt Lasse ganz fest, die großen Augen vor Angst ganz weit aufgerissen und beruhigte ihn so gut es ging. Und als die Narkose zu wirken begann und seine Beine wegknickten, dachte ich nur ... Hoffentlich sehen wir uns nachher wieder mein Kleiner. Auch wenn eine Kastration und die Reinigung der Blase sicher nur ein Routineeingriff sind, für mich war das ein wirklich sehr emotionaler Moment.
Nach Etwa 3 Stunden dann er Anruf ... die OP sei gut verlaufen.
Puhh was für eine Erleichterung.
Die Annahme, dass die Blase voller Cystinsteine war, war falsch, glücklicherweise.
Es war eine massive Ansammlung von einem Gries aus Cystinkristallen, praktisch einer Vorstufe der Steine, der fast die gesamte Innenseite der Blase bedeckte und den Abfluss verstopfte bzw. stark behinderte.
Damit musste die Blase nicht geöffnet werden, was den Eingriff deutlich erleichterte.
Problematisch war allerdings, dass der Gries nur mit intensiven Massagen der Außenwände der Blase sowie ebenso intensiven Spülen gelockert und schließlich entfernt werden konnte.
Die Ärztin beschrieb es ähnlich wie Sand, aber fester, der beim massieren irgendwie zerfällt und dann ausgespült werden kann. Und das war, aufgrund der Masse, sehr zeitaufwendig.
Sie sagte, dass Sie sehr viel Zeit in die Kontrolle gesteckt hat und sich sicher sei, alles erwischt zu haben.
Tjo ... jetzt liegt Lasse hier, noch deutlich benommen, stark frierend, eine Nebenwirkung der Narkose, die Wunde blutet etwas, was mir etwas Sorgen bereitet. Die Ärztin sagte, dass sie die Wunde nicht kleben konnte, da immer noch Spülmittel und Urin austritt, und dass es noch etwas bluten kann, aber es zu hören und dann zu sehen sind irgendwie zwei Paar Schuhe.
( Lasse nach seiner Cystinurie-OP )
03.05.2017
Gestern Abend war ich zur zweiten Nachkontrolle in der Tierarztpraxis Tierisch Gansen.
Wie schon bei der ersten Kontrolle direkt am Tag nach Lasses OP zeigten sich auch hier keine Auffälligkeiten. Die Wunde heilt ab, es gibt keine Schwellungen noch sonst irgendwelche Anzeichen, dass etwas im Argen liegt.
Prima!
Aber aktuell tröpfelt Lasse noch, da er offenbar große Schmerzen beim Wasser lassen hat, aber es wird langsam besser. Die Phase mit 5 Tropfen pro Minute haben wir weit hinter uns gelassen aber es ist doch weit weg vom Soll.
Ich fragte mich schon, ob 5 Minuten auf einem Bein stehend langfristig zu Haltungsschäden führen können.?
Ganz normal, meinte die TA, also bleibe ich da ganz entspannt.
Fäden ziehen ist kommende Woche Dienstag, 11 Tage nach der OP, Ich soll Lasse mindestens 3 bis 4 Wochen ruhig halten.
Damit könnten wir beim Agi Turnier in Mellensee Ende Mai starten, ich habe mich aber entschlossen, dieses noch auszusetzen. Anfang Juni werden wir dann wieder mit leichtem Training beginnen, Pfingsten geht es mit meiner Tochter Emma zur DJJM der Schäferhunde und die Woche drauf treten wir dann beim Agility Turnier des MV Berolina an. Das wären dann gut 5 Wochen Trainingspause und etwa 6 Wochen Wochen Turnierpause.
Da Lasse insgesamt einen sehr guten Eindruck macht, sind wir gestern erstmalig etwas weiter gegangen. Lasse fand es total toll, dass es nicht immer 1-mal um den Block ging.
Er hat die Möglichkeit gleich genutzt, sich vom "Arztgeruch" zu befreien.
(Lasse mit dem Spezialfutter vom Tierarzt, das ihm nicht schmeckte. Mittlwerweile hat Lasse einen eingenen Ernährungsplan bekommen und wird nahezu normal ernährt)
24.05.2017
Bei Cystinurie ist die Kastration des Rüden ein funktionierenden Mittel. Entstehende Kristalle können nach dem Eingriff durch die dann weniger verengte Harnröhre leichter ausgeschieden werden. Blöd nur, wenn der Hund nach der OP tagelange nur Tröpfchenenweise uriniert.
Einen Tag vor der Nachkontrolle teilte ich die täglichen Radionen meines Hundes auf 4 Portion, schnitt diese klein und weichte das Fleisch bzw. die Innereien, den Pansen in reichlich Wasser ein. Durch die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und seltener Gassi-Runden lief es endlich wieder 1a.
Leider zeigte das Ultraschallbild bei der Nachkontrolle am vergangenen Freitag kein sehr schönes Bild. Es waren schon wieder reichlich Kristalle in der Blase und auch diese zeigte sich nach wie vor entzündet.
Ganz großer Mist.
Ich habe mich dann schweren Herzens dazu entschlossen, das Barf'en zu beenden und dann doch auf ein Spezialfutter umzustellen, welches eiweißreduziert ist und alkulisirend auf den Harn einwirkt, und sich so die Cystinkristalle besser bzw. überhaupt erst auflösen sollen.
Das Wochenende über gab ich aber noch reichlich Flüssigkeit und spühlte die Blase intensivst.
Ich hatte auch Futterpläne bei 2 Parf-Spezialisten angefordert bzw. mich dazu erkundigt, aber beide meinten unisono (inhaltlich), dass Cystinsteine sehr hartnäckig seien und man seitens der Fütterung „nicht viel machen kann“.
Mutter Natur sieht wohl bei Fleischfressern keine so eiweißarme Ernährung vor und ebensowenig einen basischen Urin.
Die Nachkontrolle am Dienstag zeigte dann endlich einen ersten Lichtblick. Die Menge der Kristalle war deutlich reduziert, es waren nur vereinzelt kleine Kristalle- bzw. Griesherde zu sehen, endlich eine ganz klare Verbesserung, und das „nur“ durch das intensive spülen der Blase.
Wahrscheinlich häte ich das Futter gar nicht wechseln müssen, hätte ich eher mehr Flüssigkeit zugeführt.
Wie dem auch sei, die nächsten 6 – 12 Monate gibt es dann „lecker“ Royal Canin Urinary U/C, proteein- und purinreduziert, mit harnalkalisierenden Eigenschaften und ganz viel … komischen Zutaten.
Sollten die Kristalle komplett verschwinden, werde ich es noch einmal mit Barf'en probieren. Sollten sich dann wieder Kristalle bilden, habe ich ja notfalls „einen Weg zurück“.
So sehr ich dieses Industriefutter ablehne, so sehr bin ich jedoch irgendwie auch dankbar, dass es dieses Spezialfutter für dieses Problem gibt.
Bei 193 Gramm Tagesration reicht der gekaufte 7 kg Sack etwa 36 Tage. Irgendwas um die 70 € kostet es dann pro Monat, preislich nimmt sich das also nicht all zu viel.
Mit den aktuellen Kosten liege ich damit bei etwa 1.400 Euro in nicht einmal einem Monat.
Gute 600 Euro für die Diagnose, gute 500 Euro die OP, gute 200 Euro Nachbehandung Teil 1 und dann noch einmal etwa 100 Euro für die Nachbehanldung Teil 2.
Ich muss ich aber ganz klar sagen, dass die operierende und meine neue TA'in ein deutlich moderateres Preisniveau hat, als mein neuer Ex-TA hier in Dallgow-Döberitz, vom Wohlfühlcharakter, der Empathie und dem ganzen Drumherum mal abgesehen.
Wer also in der Region einen TA sucht … Tierisch Gansen in Hohen Neuendarf … ganz klare Empfehlung!
Die sportlichen Aktivitäten werden wir langsam wieder beginnen.
Mit dem Agility Training geht es heute wieder los, Ausdauerläufe dann erst einmal in kleinen Schritten von 10 – 20 Minuten bis wir wieder bei unseren 45 – 55 Minuten sind.
Also noch etwas Schonzeit für den Hund in den kommenden Wochen aber es geht wieder los.
Am 10.6. werden wir dann beim Agility des MV Berolina starten. Ich bin schon sehr gespannt, ob Lasse jetzt dank der Kastration, ja etwas Gutes hatte das Ganze vielleicht, noch fokussierter im Wettkampf läuft und weniger anfällig für die Reize der Hündinnen ist.
15.06.2017
Juhu ... die Nachuntersuchung am Montag zeigte keinerlei Kristalle mehr in der Blase. Damit haben wir die Cystinurie wohl im Griff.
Toll!
11.07.2017
Lasses vegane Phase ist vorerst vorüber, ab morgen gibt es endlich wieder einen Fleischanteil im Futter.
Vor einigen Wochen mussten wir auf ein Spezialfutter wechseln, welches, von Fischöl abgesehen, nur aus pflanzlichen Komponenten besteht
Zukünftig beinhaltet der Speiseplan neben Kartoffel, bestimmten Gemüsesorten, Sahnequark auch 150 Gramm Fleisch am Tag.
In Summe gibt es jetzt wieder etwa 500 Gramm täglich, also fast so viel wie vor der OP.
Super!
Hoffen wir, dass sich nach der Umstellung keine neue Cystinkristalle bilden und wir nicht wieder vegan füttern müssen.
20.08.2017
Die mit Abstand beste Nachricht der letzten Monate gab es vergangene Woche bei unserer Tierärztin im Rahmen der Nachkontrolle zur Lasses Cystinurieproblematik ... der Ultraschall zeigte weder Gries, Kristalle, irgendwelche Ablagerungen oder Entzündungen oder Verdickungen.
Blase und Harnweg sind in bestem Zustand. Es gibt aktuell keine Anzeichen auf eine erneute Kristallbildung.
Toll ... ich hoffe sehr, und gehe auch stark davon aus, dass das Kapitel Cystinurie damit endgültig geschlossen ist und bleibt.
Lasse hat auch einen eigenen Blog, in dem man ganz viel über seine sportlichen Erfolge im Agility nachlesen kann: Lasse vom Strithorst
( Lasse geht es wieder gut )
Bei der Cystinurie bestehen hinsichtlich der Vererbungsgänge - ebenso wie bei der erblichen Fußballenerkrankung (Digitale Hyperkeratose) - Parallelen zu den Irish Terriern.
Während für die Digitale Hyperkeratose im Jahr 2014 jedoch ein Gentest auf den Markt gekommen ist, wird an einem Gentest für die Cystinurie noch fieberhaft geforscht. Für die Entwicklung des Hyperkeratose-Gentests waren seinerzeit zahlreiche Blutproben erforderlich und viele von uns (auch wir) spendeten Blut von ihren Kromfohrländern, um die Entwicklung dieses Tests voranzutreiben. Die damaligen Blutspenden haben geholfen, dass ein Test entwickelt werden konnte, der heute dazu beiträgt, dass die erbliche Fußballenerkrankung, von der auch unsere 13-jährige Kromihündin Amelie betroffen ist, bei den Kromfohrländern ausgemerzt werden kann.
In Anbetracht dieses Erfolges bei der Digitalen Hyperkeratose ist es das Bestreben aller Kromfohrländervereine, dass auch ein Gentest für die Cystinurie entwickelt werden kann, um auch diese Erkrankung besser züchterisch bekämpfen zu können. Die Forschungen werden in verschiedenen Laboratorien durchgeführt. In der Schweiz werden die Forschungen an der veterinärmedizinischen Universität in Bern und in Deutschland durch die Tierärztliche Hochschule in Hannover durchgeführt.
Der Zuchtverein ProKromfohrländer e.V. und auch der RZV unterstützen die Forschungen in der Schweiz, denn das genetische Institut der Uni Bern arbeitet bei der Cystinurie-Forschung eng mit dem Forscherteam rund um Professor Giger aus den USA zusammen und hat auch schon einige Erfolge bei der Cystinurieforschung vorzuweisen.
Der Cystinurie-Erbgang scheint bei den Kromfohrländern und Irish Terriern sehr komplex zu sein. Die Erkrankung selber ist androgenabhängig, d.h. es erkranken nur Rüden. Bislang ist bei den Kromfohrländern noch kein einziger Fall einer erkrankten Hündin bekannt geworden, obwohl die Hündinnen die Cystinurie auch vererben können. Positiv festzuhalten bleibt, dass diese Krankheit relativ gut zu erkennen ist und mittels Kastration der betroffenen Rüden so gut behandelt werden kann, dass der Rüde einige Zeit nach der Kastration quasi klinisch gesund ist.
Für die Forschungen werden von möglichst vielen Rüden und Hündinnen jeweils 5 ml Blut benötigt, die im Rahmen von normalen Tierarztbesuchen abgenommen werden können. Der COLA Test wird ausschließlich von den Rüden benötigt. Je mehr Kromfohrländer an dem Forschungsprojekt teilnehmen, desto besser. Die Rüden sollen mindestens 2,5 Jahre alt sein, besser sogar noch 3 Jahre und älter. Bei betroffenen Würfen werden Blutproben von dem erkrankten Hund, dessen Eltern und von allen Geschwistern benötigt, außerdem noch die COLA-Tests aller Rüden aus dem betroffenen Wurf.
Bei der Einsendung müssen mitgeschickt werden:
- 5 ml Blut von Rüden UND Hündinnen
- COLA-Tests NUR von den Rüden
- Kopie des Stammbaums
- das Einsendeformular mit Einverständniserklärung der Besitzer
- der Fragebogen zur Ernährung etc.
Die COLA-Tests werden durch Laboclin und Biocontrol durchgeführt und liegen bei ca. 80 - 100 Euro pro Test.
Weitere Infos bekommen Sie bei Ihrem Zuchtverein, der die Einsendung der Proben koordiniert. Auch wir nehmen gerne Mails zu dem Thema unter Pro-Kromfohrlaender@web.de entgegen.
( Manni -Aquino- vom Etzelberg grüßt alle Kromis und freut sich auf einen Gentest )

8. Die von Willebrand Erkrankung
Aufgrund der Bedeutung für die Rasse und der ausführlichen Berichte hat die von-Willebrand-Erkrankung ihre eigene Unterseite bekommen, die an dieser Stelle zu finden ist: von-Willebrand-Erkrankung beim Kromfohrländer.
ihrer Kollegin (habe den Namen vergessen) und beide meinten ja, dass sie
nicht für Kastrationen seien, sie aber in xxx Fall doch diese sehr
empfehlen würden. Dies deckte sich auch mit den Empfehlungen der Tierärztin,
welche sehr zurückhaltend mit Kastrieren ist und mit der Empfehlung unseres
Hundetrainers, welcher xxx und mich ja sehr gut kennt. Als wir dann wieder
zu Hause waren, hatte xxx schon wieder Blut im Urin und wir hatten ein sehr
langes Gespräch mit der Tierärztin. Sie meinte, sie würde uns sehr stark
raten, xxx zu kastrieren, denn seine Prostata sei einfach dauernd viel zu
gross und dies verursacht ja auch die Blutungen. Weiter war der
Vorhautkatarr wieder extrem und wir bekamen ihn schon seit längerem nicht in
den Griff. Dauernd Antibiotika ist ja auch nichts und leider brachten wir es
mit keinen alternativen Mitteln in den Griff. Meine Freundin ist ja
Naturheilpraktikerin für Tiere und auch sie hatte keine Mittel mehr die
halfen. Anfänglich meinten wir ja xxx habe Struviten und habe deshalb Blut
im Urin. Unsere Tierärztin schickte uns dann zu einem "Steinspezialisten"
und dieser untersuchte xxx genau. Das Resultat war, die Menge der
vorhandenen Struviten im Urin sei im normalen Bereich, er könne von dieser
Seite her nichts spezielles feststellen. Die Prostata sei aber extrem
vergrössert und dies verursache das Bluten. Man erschrickt schon, wenn der
Hund rot statt gelb markiert. Das erste mal war ich total schockiert und
befürchtete schon etwas ganz schlimmes....“

11. Hyperurikosurie (HUU) – Wehret den Anfängen!
Bei der Hyperurikosurie (kurz: HUU) handelt es sich um eine genetische Erkrankung, welche zu einer verstärkten Harnsäureausscheidung über den Urin führt. Harnsäure entsteht als Endprodukt des sogenannten Purinstoffwechsels. Der Gendefekt, auf den die Hyperurikosurie zurückzuführen ist, findet sich bei vielen Hunderassen. Dalmatiner sind sogar komplett von dieser Erkrankung betroffen, so dass vor einiger Zeit in den USA ein Einkreuzprojekt ins Leben gerufen wurde, um die Erkrankung wieder aus der Rasse der Dalmatiner herauszudrängen.
Auch bei einem Teil unserer Kromfohrländer wurde dieser Gendefekt im Rahmen der bei ProKromfohrländer e.V. durchgeführten genetischen Reihenuntersuchungen festgestellt. Inwiefern sich die HUU auch symptomatisch bei den Kromfohrländern auswirkt, kann anhand weiterer Gentests bei Kromfohrländern, die Symptome zeigen, überprüft werden.
Die Hyperurikosurie kann zu den folgenden Symptomen bei Hunden führen:
-
Blasenentzündungen
-
Schleimhautentzündungen der Harnröhre
-
Blut im Urin
-
Beschwerden beim Urinabsetzen
-
Bildung von Blasensteinen (Uratkristalle- und steine)
-
Verengung und Verschluss der Harnröhre
-
Nierenbeckenentzündungen
-
Niereninsuffizienz
-
Erhöhter Harnsäurespiegel in Blut und Harn
Dies alles sind Symptome, die auch bereits bei Kromfohrländern beobachtet wurden. Hunde mit Hyperurikosurie müssen mitunter lebenslang ein purinarmes Spezialfutter bekommen. |
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Da ein Teil der oben aufgeführten Symptome auch bei einer Cystinurie und bei Struvitsteinen vorkommen kann, ist eine Abgrenzung zu diesen Erkrankungen zwingend erforderlich. Dies geschieht über den Gentest auf HUU, Blutuntersuchungen (Harnsäurespielgel) und die Analyse von gebildeten Blasensteinen und Kristallen im Urin.
Bislang wurde die Hyperurikosurie bei noch recht wenigen Kromfohrländern mittels Gentest nachgewiesen. Hier gilt es nunmehr zwingend aufzupassen, dass sich die Erkrankung nicht in der Rasse der Kromfohrländer verbreitet! Wie schnell sich eine zunächst recht vereinzelt aufgetretene Krankheit in einer so eng gezüchteten und kleinen Population wie der unserer Kromfohrländer manifestieren kann, haben wir bereits durch die von-Willebrand-Erkankung, welche mittlerweile ca. 40% der (genetisch überprüften) Kromfohrländer in sich tragen, schmerzlich erfahren müssen.
Nunmehr gilt es darauf zu achten, dass mit der Hyperurikosurie nicht dasselbe geschieht. Hier ist jeder einzelne Züchter und Deckrüdenbesitzer persönlich in der Verantwortung!
Züchter und Deckrüdenbesitzer, die zwei Anlageträger für Hyperurikosurie miteinander verpaaren, werden auf Grund des autosomal rezessiven Erbgangs unter ihren Welpen ca. 25% selbst von der Erkrankung betroffene Hunde haben (Merkmalsträger), die ein erhöhtes Risiko für die oben aufgezeigten Symptome tragen. Des Weiteren wird ein weiterer Anteil von ca. 50% die Erbanlage für diese Erkrankung in sich tragen (Anlageträger). Werden diese 75% Anlageträger und Merkmalsträger wiederum in der Zucht eingesetzt wird sich die Hyperurikosurie schnell in der Rasse verbreiten. Dies bedeutet, dass diese Züchter und Deckrüdenbesitzer der Rasse der Kromfohrländer einen großen Schaden zufügen können.
Werden solche Verpaarungen trotz eines positiven Testergebnisses noch dazu gezielt vorgenommen, könnten Welpenkäufer, die einen der Merkmalsträger erhalten, ggfs. auch einen Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Züchter geltend machen, wie diverse Gerichtsurteile der jüngsten Zeit zu Erbkrankheiten bei Rassehunden deutlich machen.
Bei ProKromfohrländer werden auf Grund der obigen Ausführungen keine Anlage- und Merkmalsträger miteinander verpaart. Der Gentest auf HUU gehört zu den Standarduntersuchungen bei ProKromfohrländer. Der österreichische kynologische Verband ÖKV handhabt es ebenso, wie einer kürzlich auf Facebook veröffentlichten Zuchtzulassung einer Kromfohrländer-Hündin zu entnehmen ist.
Sehr gute Texte zur Hyperurikosurie bei Hunden können auch einer PDF-Datei des österreichischen Genlabors FERAGEN entnommen werden, das unter dem folgenden Link zu finden ist: HYPERURIKOSURIE
(Berlin im Dezember 2018)