Was ist ein "echter" Kromfohrländer?

Reinrassige Kromfohrländer und Projekt-Kromfohrländer

Bei meinen Streifzügen durch das Internet bin ich in den letzten Jahren immer wieder einmal über den Begriff „Echter Kromfohrländer“ oder „Echter Kromi“ gestolpert.

Zunächst war ich etwas irritiert über diese Begrifflichkeiten und augenscheinliche "Haarspalterei". Beim Weitersurfen landete ich jedoch immer öfter auf Websites, bei denen von „Kromfohrländern“ und „Kromis“ die Rede war, obwohl sich bei genauem Hinschauen herausstellte, dass es sich nicht um Kromfohrländer, sondern um Kromfohrländer-Mischlinge handelt. Nicht weniger liebenswert und für Einkreuzprojekte durchaus kostbar – aber dennoch eben kein Kromfohrländer im eigentlichen Sinne und irreführend für Interessenten.

Ganz haarig wird es dann, wenn Zuchthunde und Welpen als Kromfohrländer präsentiert werden, bei denen sich dann bei der weiteren Lektüre der entsprechenden Websites herausstellt, dass diese sogenannten Kromfohrländer in Wirklichkeit Mischlinge sind, die  -wenn überhaupt- gerade einmal einen Kromfohrländer-Anteil von 20 bis 40 % enthalten und im Aussehen als erwachsener Hund auch mehr einem Terrier-, Beagle- oder Hütehund-Mix als einem Kromfohrländer gleichen.

Kromfohrländer Amelie mit Mischling Lotte

Auf facebook habe ich in dem Zusammenhang auch einen als Deckrüden eingesetzten Mischling mit offensichtlich 0% Kromfohrländer-Anteil gefunden, der als Kromi bezeichet wird. Auch der Verein VRK fällt immer wieder mit solchen Bezeichnungen auf. In meinen Augen ist so etwas unseriös und ich kann es gut verstehen, wenn diese für Interessenten und Kromi-Neulinge irreführenden Darstellungen zu Unverständnis bei anderen Kromfohrländer-Haltern und Züchtern führen.

Ich würde mir wünschen, dass jeder Zuchtverein, der einkreuzt, auch seine Züchter und Welpenkäufer dahingehend sensibilisiert, dass die Präsentation eines Kromfohrländer-Mischlings als Kromfohrländer der Rasse eher schadet als nützt.

Kromfohrländer aus seriöser Zucht

Ein „richtiger“ oder „echter“ Kromfohrländer ist in meinen Augen ausschließlich ein reinrassiger oder Projekt-Kromfohrländer mit lückenlos dokumentiertem Abstammungsnachweis und mit einer Vielzahl an nachvollziehbaren reinrassigen Kromfohrländern in der Ahnentafel.

Das muss nicht zwangsläufig ein Kromi mit VDH-Papieren sein - aber eben mit seriös nachvollziebaren Abstammungsnachweisen eines Zuchtvereins.

Parallel zu reinrassigen Kromfohrländern gibt es Einkreuzhunde, die z.B. bei ProKromfohrländer richtigerweise als „Projekthunde“ bzw. „Projektkromis“ bezeichnet werden.

Unverständnis habe ich, wenn Kromi-Mischlinge mit einer Vielzahl unbekannter Ahnen als Kromfohrländer bezeichnet und damit Interessenten unserer Rasse in die Irre geführt werden.

Anscheinend haben seit einiger Zeit auch einige Mischlingszüchter die putzigen und recht seltenen Kromfohrländer als lukrative Einnahmequelle entdeckt. Auf diversen Anzeigeportalen im Internet bieten sie ihre Mischlinge zu hohen Preisen an und eine Anzeige folgt der nächsten.

Besonders häufig ist mir dabei ein Inserent aus Allershausen aufgefallen, der regelmäßig als "Kromfohrländer-Mischling" bezeichnete Hunde auf diversen Anzeigenportalen anbietet ohne dass nachvollziehbar ist, ob dort überhaupt jemals ein Kromfohrländer beteiligt war. Derselbe Verkäufer inseriert auch sogenannte "Amerikanische Zwergschnauzer".

Derlei Anzeigen werden auf Portalen wie ebay-Kleinanzeigen, Quoka, Deine Tierwelt und edogs geschaltet.

Kromfohrländer Amelie mit 12 Jahren   Kromfohrländer Einkreuzprojekt F2
   Kromfohrländer Ailin "Amelie" von Villa Mondi           Projektkromis der F2-Generation des Zwingers vom Flawenjupe

Geradezu inflationär wird leider mittlerweile auch der Begriff "Einkreuzprojekt" von vereinslosen Mischlingszüchtern verwendet, die sich gerne mit diesem Prädikat schmücken, um sich selbst einen seriösen Anstrich zu verleihen und ihre Mischlinge mit Ahnen unbekannter Herkunft an den Mann bzw. an die Frau zu bringen.

Ein schöner Internet-Auftritt mit wohl klingenden Texten und tollen Bildern auf der Homepage bzw. auf Instagram soll Seriösität vermitteln. Auch hier gilt es genau hinzuschauen! Ein angebliches Einkreuzprojekt auf eigene Faust und ohne Zuchtverein ist kein Einkreuzprojekt sondern eine reine Mischlingszucht, mit der es sich anscheinend viel Geld verdienen lässt, wenn man die Hunde als angebliche Kromfohrländer verkauft.

Auch bei einer vereinslosen Züchterin aus Amberg handelt es sich nicht um eine Kromfohränderzüchterin - selbst wenn sie ihre Homepage so benannt hat. Schaut man sich die Zuchthündinnen an, so kann man deutliche Unterschiede im Augenausdruck und in der Gesamterscheinung zu Kromfohrländern entdecken. Was ebenfalls einen sehr faden Beigeschmack hinterlässt, ist der kurze Abstand Zuchteinsatz der Ammenberg-Hündinnen. Da werden Hündinnen nach 9er und 8er Würfen bereits nur ein Jahr nach der vorherigen Belegung schon wieder gedeckt. Dies ist gegenüber den Hündinnen nicht sehr verantwortungsvoll, da eine Trächtigkeit und Welpenaufzucht mit so vielen Welpen sehr zehrend für Hündinnen ist. Für mich gehört das daher in die "Kategorie" der Vermehrer und jeder, der dies unterstützt, trägt zu der Ausbeutung von Hündinnen bei.

Amelie -13-jährig- mit dem Glatthaarkromi Gin vom Schloß Judenau -3-jährig-

Auch wenn die Welpen von diversen Mischlingszüchtern in gewisser Hinsicht noch einem Kromfohrländer ähneln, so sind sie als erwachsene Hunde oftmals doch deutlich anders im Wesen und im Aussehen als "echte" Kromfohrländer.

Letzten Endes sollte man also genau hinschauen und sich nicht täuschen lassen. Auch im Internet gilt die Regel "Trau, Schau, Wem"....


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